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Unterricht in New York City fällt aus

Ein starkes Wintertief legt derzeit die US-Ostküste lahm. Im Zentrum des Tiefs fällt der Luftdruck besonders schnell und heftig ab, Meteorologen bezeichnen solche Stürme als „Bombogenese“. Diese hat nun etliche US-Bundesstaaten fest im Griff: Die Sturmwarnungen reichen von South Carolina bis Maine, erwartet werden starke Schneefälle, eisige Kälte und Winde in Orkanstärke.

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Der Wettereffekt ist an der Ostküste nicht ungewöhnlich, doch heuer ist er besonders stark, so der Klimaforscher Judah Cohen vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegenüber Reuters. „Dieser Sturm ist einzigartig, denn der Luftdruck wird sehr schnell fallen. Er könnte einem Hurrikan der Kategorie eins oder zwei ähnlich werden“, so Cohen.

Zugefrorener Atlantik vor dem Flughafen Boston

Reuters/Brian Snyder

Vor dem Flughafen Boston fror der Atlantik zu

Die Gouverneure von Florida, Georgia, North Carolina und Virginia erklärten den Notstand. Die Temperaturen sanken am Donnerstag auf rund minus zehn Grad, erwartet werden bis zu minus 16 Grad Celsius. Auf den wichtigsten Flughäfen in New York und New Jersey wurden vorsorglich für Donnerstag rund 2.700 Flüge gestrichen, wie der US-Nachrichtensender CNN berichtete. Der Unterricht an Schulen in New York City fällt am Donnerstag wegen des Schneesturms aus, wie Bürgermeister Bill de Blasio via Twitter bekanntgab. Für die Millionenmetropole wurden für Donnerstag bis zu 20 Zentimeter Neuschnee vorhergesagt, für Boston etwa 30 Zentimeter.

Ungewöhnliche Anblicke im „Sunshine State“ Florida

Im US-Staat South Carolina schloss der Flughafen Charleston schon am Mittwoch seine Pforten. In Florida führte die Kältewelle zum ersten nennenswerten Schneefall seit 29 Jahren. Die Hauptstadt Tallahassee war mit einer feinen Schneeschicht bedeckt, wie der TV-Wetterkanal berichtete. Der ungewöhnliche Anblick sorgte für erstaunte Reaktionen in den Sozialen Netzwerken. Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer stellten Fotos mit ihren schneebedeckten Sandalen und Swimmingpools ins Netz.

Weiter nördlich ging es weit frostiger zu: Teile der Niagarafällen froren ein, ebenso wie Rohre und Leitungen. Die Kältewelle, die bereits seit Tagen anhält, forderte mindestens neun Menschenleben, darunter zwei Obdachlose in Houston. Nach dem Sturm sollen die Temperaturen erneut fallen, bevor sich die Lage wieder entspannt.

Zugefrorene Niagarafälle

APA/AP/The Canadian Press/Aaron Lynett

Imposant: Die Niagarafälle sind zum Teil eingefroren

Der Gouverneur von South Carolina, Henry McMaster, warnte die Einwohner und Einwohnerinnen des Bundesstaats bei einer Pressekonferenz, die Temperaturen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Er warnte, sich nicht für längere Zeit draußen aufzuhalten und auch Haustiere drinnen zu lassen. „Wenn sie nicht ins Warme können, werden sie erfrieren und sterben“, so McMaster. „Und dasselbe gilt für die Menschen. Sie müssen vorsichtig sein.“

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