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72.000 auf Flucht vor dem Sturm

Der Tropensturm „Tembin“ hat im Süden der Philippinen Chaos und Verwüstung hinterlassen. Mindestens 230 Menschen starben bei den Unwettern. Rettungskräfte suchten in der Region Mindao noch Dutzende Vermisste, wie die Polizei mitteilte.

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Die Suche wurde durch andauernde Regenfälle erschwert, vielerorts mussten die Helfer durch hüfthohes Wasser waten. Rund 72.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, mehr als 40.000 kamen in Notunterkünften unter. Viele Menschen dürften jedoch alles verloren haben: Häuser wurden weggeschwemmt, viele Straßen waren unpassierbar. Ein ganzes Dorf soll zerstört worden sein. Die meisten Menschen waren durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen.

„Menschen haben alles zurückgelassen“

„Die Menschen haben alles zurückgelassen, als sie um ihr Leben flohen“, sagte der zuständige Einsatzleiter vom philippinischen Roten Kreuz, Patrick Elliott. Die Organisation versorgt die Opfer mit dem Nötigsten. Auf TV-Bildern waren Häuser zu sehen, die bis zum Dach unter Wasser standen. Soldaten und Helfer versuchten mit Hilfe von gespannten Seilen, Hochwasser führende Flüsse zu überqueren.

Eingestürzte Brücke

APA/AP/Daisy Barimbao

Die Wucht des Unwetters sorgte für schwere Zerstörung

„Tembin“ war am Freitag in der südlichen Region Mindanao auf Land getroffen. Eine Sprecherin der philippinischen Katastrophenschutzbehörde beklagte die hohe Opferzahl trotz Evakuierungswarnungen und rief die Bevölkerung auf, diese Warnungen nicht zu ignorieren: „Auch wenn wir daran gewöhnt sind, dass jedes Jahr Stürme kommen.“

Papst betet für Opfer

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bot Unterstützung an. Papst Franziskus gedachte beim Angelusgebet in Rom der Opfer des Tropensturms. Das Unwetter habe viele Tote und Zerstörung gebracht, sagte er. Er sichere den Menschen zu, sie ins Gebet zu schließen. „Lasst uns für diese Menschen beten“, sagte er den etwa 17.000 Gläubigen auf dem Petersplatz.

Der Papst

APA/AFP/Andreas Solaro

Papst Franziskus beim Angelusgebet

Am Sonntag erreichten Böen des Taifuns Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometer pro Stunde. „Tembin“ zieht in westliche Richtung und nimmt Kurs auf Vietnam. Erst vergangene Woche waren 54 Menschen umgekommen, als der Sturm „Kai-Tek“ über die Philippinen zog. Der südostasiatische Inselstaat wird jedes Jahr von durchschnittlich 20 Wirbelstürmen getroffen. 2016 kamen durch den Taifun „Haiyan“ mehr als 6.000 Menschen ums Leben.

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