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„Nukleares Alien-UFO aus Nordkorea“

In der Nacht auf Samstag sind auf den Straßen im Großraum Los Angeles wohl die meisten Blicke gen Himmel gerichtet gewesen. Grund war ein mysteriöser Lichtstreifen am Himmel, dessen Herkunft freilich sofort zu Spekulationen anregte. Allerdings werden UFO-Enthusiasten enttäuscht - es handelte sich um einen Raketenstart von Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX.

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Die wiederverwendbare Trägerrakete „Falcon 9“ hatte zehn Satelliten für das Kommunikationsnetzwerk Iridium in den Orbit transportiert. Die Rakete, die von der Vandenberg-Luftwaffenbasis zwischen Los Angeles und San Francisco gestartet war, hinterließ eine helle und aufgeblähte Lichtspur, die im Großraum Los Angeles für Aufregung sorgte und bis nach Arizona, also mehrere hundert Kilometer vom Startpunkt, sichtbar gewesen sein soll.

Eine SpaceX-Falcon-9-Rakete über dem Himmel von El Sugundo (Kalifornien)

Reuters/Twitter/Amanda Stiles/@alias_amanda

Die Rakete startete gegen halb sechs Uhr morgens (Ortszeit)

Zwar hatte die Feuerwehr von Los Angeles im Vorfeld extra mitgeteilt, dass das „mysteriöse Licht im Himmel“ von dem Raketenstart stammen werde. Das tatsächliche Ereignis dürfte aber doch so manchem ahnungslosen Beobachter einen Schrecken verpasst oder ihn zumindest in gehörige Verwunderung versetzt haben.

US-Medien berichten von zahllosen verwirrten Anrufen bei der Polizei und TV-Sendern, und in den sozialen Netzwerken wurde das Ereignis wenig überraschend eifrig kommentiert und dokumentiert.

Verkehr lahmgelegt

Auch auf den Autobahnen sorgte das Ereignis für Stillstand - zahlreiche Lenker blieben stehen, um den opulenten Lichtstreifen zu fotografieren und zu filmen. Online geäußerte Mutmaßungen reichten unterdessen von einer TV-Produktion, über einen Raketenangriff bis zum naheliegenden UFO-Verdacht. Einen Spaß aus dem Start machte sich Musk selbst: Er postete auf Twitter ein Video mit den ergänzenden Worten „Nukleares Alien-UFO aus Nordkorea“.

SpaceX hatte bei der Mission zum vierten Mal Satelliten für das neue Kommunikationssystem Iridium NEXT ausgesetzt. Es war der 18. und letzte Raketenstart von SpaceX in diesem Jahr - und wohl auch ein guter Publicity-Gag. Im kommenden Jahr plant das private Raumfahrtunternehmen des Tech-Milliardärs Musk laut Medienberichten rund 30 Starts.

Unter anderem will SpaceX zwei Weltraumtouristen um den Mond fliegen. Ob das tatsächlich gelingt, steht in den Sternen, ist doch die dafür vorgesehene Rakete „Falcon Heavy“ bisher noch nie gestartet. „Wenn euch der heutige Start gefallen hat, dann wird euch der von ‚Falcon Heavy‘ erst recht gefallen“, schrieb Musk auf Twitter.

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