U-Boot verschwunden: Razzia bei argentinischer Marine

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Die argentinische Justiz hat in Zusammenhang mit dem verschollenen U-Boot „ARA San Juan“ das Hauptquartier der Marine in Buenos Aires und die örtliche Filiale des deutschen Unternehmens Ferrostaal durchsucht. Die Maßnahme hatte der Bundesrichter Luis Torres gestern angeordnet.

Es gehe um den Verdacht, dass bei einer Überholung in Argentinien des in Deutschland gebauten U-Bootes Korruption im Spiel gewesen sein könnte. Die „ARA San Juan“ ist seit dem 15. November mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord im Südatlantik spurlos verschwunden. Für die Menschen an Bord gibt es keine Hoffnung mehr.

Regierung erstattete Anzeige

Eine Abgeordnete der Regierungskoalition von Präsident Mauricio Macri hatte am Freitag Anzeige gegen drei ehemalige Verteidigungsminister aus der Zeit der früheren Präsidenten Nestor Kirchner (2003-2007) und dessen Frau, Crisitina Fernandez de Kirchner (2007-2015) erstattet.

Sie sollen bei der Generalüberholung des U-Bootes zwischen 2005 und 2011 Verträge ohne Ausschreibung vergeben haben, bei denen es zu Korruption gekommen sein könnte.

Die Aufträge hätten unter anderem die deutschen Unternehmen Ferrostaal und Hawker GmbH zur Lieferung von Batteriezellen für das elektrisch angetriebene U-Boot begünstigt. Ferrostaal hatte vor einer Woche Spekulationen über Unregelmäßigkeiten zurückgewiesen.