Schöne Bescherung dank Propaganda
Zu Weihnachten 1917 sind die Zeitungen noch der k. u. k. Zensur unterlegen: Bilder von verletzten oder abgemagerten Soldaten waren unerwünscht. Stattdessen zeigte man fröhliche Kriegsheimkehrer, prostende Soldaten und zufriedene Kriegsgefangene, die sich um den österreichischen Christbaum scharen. Realität und Propaganda klafften in den Zeitungsbildern des Winters 1917 weit auseinander.
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Neuigkeits Weltblatt/ÖNB, Projekt ANNO
Auf dem Naschmarkt stehen die Wienerinnen und Wiener für das wenige, das es bezugsscheinfrei gibt, Schlange

Der Böhmische Bierbrauer/ÖNB, Projekt ANNO
Stattdessen gibt es Geschenke wie diese: Die Einnahmen des „Kriegsbechers“ fließen ins Rüstungsbudget

Das Interessante Blatt/ÖNB, Projekt ANNO
Eine Szene, wie sie Weihnachten 1917 viele erträumten: Die Heimkehr des Mannes - unversehrt und lächelnd

Österreichische Illustrierte Zeitung/ÖNB, Projekt Anno
Der Waffenstillstand an der Ostfront als Weihnachtswunder - und das Leid der wartenden und verwitweten Frauen

Österreichische Illustrierte Zeitung/ÖNB, Projekt Anno
„Kriegsrisiko ohne Zuschläge“: Die Anker-Versicherung wirbt mit einer Lebensversicherung für Frontsoldaten

Der Böhmische Bierbrauer/ÖNB, Projekt ANNO
Die Lebensmittelindustrie kämpft mit Rohstoffmangel und Schädlingen: Anzeige in einem Brauereifachmagazin

Das Interessante Blatt/ÖNB, Projekt ANNO
1917 tobt der „uneingeschränkte“ U-Boot-Krieg. Fast täglich werden zivile Schiffe versenkt.

Das Interessante Blatt/ÖNB, Projekt ANNO
Propaganda: Die italienischen Kriegsgefangenen sind „vergnügt“, fehlende Gliedmaßen werden ins Bild retouchiert

Illustrierte Kronenzeitung/ÖNB, Projekt ANNO
Auch eine geschönte Szene: Viele Kriegsgefangene und Kriegsheimkehrer sind abgemagert, nervös oder Invaliden

Neuigkeits Weltblatt/ÖNB, Projekt ANNO
Waffenstillstand: Ein Soldat trägt den Weihnachtsbaum zwischen den Fronten entlang
Maya McKechneay, für ORF.at