Themenüberblick

Kuwaits Vermittlung gescheitert

Das Golfemirat Katar will ein halbes Jahr nach der Verhängung des Boykotts wieder erste Kontakte zu den Nachbarstaaten knüpfen. Der Golfkooperationsrat (GCC) lud den Emir von Katar erstmals seit Beginn des von Saudi-Arabien betriebenen Boykotts im Dezember zu einer Sitzung ein. Doch dort kam es zu einem Eklat.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Emir Tamim bin Hamad Al Thani habe die Einladung für das Treffen in Kuwait-Stadt angenommen, betonte Katar im Vorfeld. Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Ägypten hatten am 5. Juni ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den gasreichen Wüstenstaat verhängt. Sie werfen Katar eine Unterstützung von Terrorgruppen und eine zu große Nähe zum Erzrivalen Saudi-Arabiens, dem Iran, vor. Katar weist die Vorwürfe zurück.

Salman blieb Treffen fern

Alle Bemühungen um eine Lösung der Krise blieben bisher erfolglos. Auch die von Kuwait initiierte Einladung Katars zum Golfkooperationsrat brachte keine Entspannung. Im Gegenteil: Die Fronten verhärteten sich eher. Denn Saudi-Arabiens König Salman sowie verbündete Staatschefs blieben dem Gipfel fern. Statt des Monarchen führte Außenminister Adel al-Dschubair die saudische Delegation am Dienstag bei dem Treffen in Kuwait an. Auch Bahrain, die VAE und Oman schickten nur Vertreter der zweiten Reihe. Zudem wurde damit gerechnet, dass der zunächst für zwei Tage geplante Gipfel bereits am Dienstagabend wieder endet.

Verbündete stärken Zusammenarbeit

Die emiratische Nachrichtenagentur WAM hatte kurz vor Beginn des Treffens berichtet, die VAE und Saudi-Arabien hätten einen gemeinsamen Kooperationsausschuss gegründet, der die politische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern stärken solle. Die Emirate gelten neben Saudi-Arabien als treibende Kraft in der Katar-Krise.

Dem Regionalgremium GCC gehören sechs Monarchien der Golfregion an. Die GCC-Mitglieder Saudi-Arabien, Bahrain und VAE beteiligten sich am Boykott Katars. Kuwait und Oman machten nicht mit. Die Einladung zu dem Treffen an den Emir von Katar sei von Kuwait ausgesprochen worden, das sich um Vermittlung in dem Streit bemühe, sagte der katarische Außenminister.

WTO befasst sich mit Embargo

Zuvor hatte bereits die Welthandelsorganisation (WTO) angekündigt, sich in einem Streitschlichtungsverfahren mit dem Wirtschaftsembargo gegen Katar zu befassen. Das Verfahren werde sich auf die Wirtschaftsblockade durch die Vereinigten Arabischen Emirate konzentrieren. Katar hatte die WTO erneut zu einer Untersuchung der Rechtmäßigkeit des Embargos aufgerufen, nachdem zuvor die Vereinigten Arabischen Emirate einen solchen Schritt blockiert hatten.

Links: