Modernste Technik im Einsatz
Mit der Unterstützung modernster Technik sucht Argentinien nach dem vermissten U-Boot „ARA San Juan“ und dessen 44-köpfiger Besatzung. U-Boote zu orten ist jedoch extrem schwierig: Sie werden schließlich entwickelt, um nicht auffindbar zu sein.
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Zahlreiche Staaten, darunter die USA, Russland, Großbritannien, Spanien und Norwegen, unterstützen Argentinien bei der Suche und haben Schiffe, Flugzeuge und technische Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Diese suchen die Meeresoberfläche, den Meeresboden und das Wasser dazwischen ab. Die US-Marine hilft mit zwei Aufklärungsflugzeugen vom Typ „P-8A Poseidon“, die mit modernsten Messgeräten ausgestattet sind. Zentrale für den Rettungseinsatz ist die Stadt Comodoro Rivadavia etwa 1.400 Kilometer südlich von Buenos Aires.
Spezial-U-Boote könnten bei Bergung helfen
Norwegen schickte die „Skandi Patagonia“ mit einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug (ROV) und weiterer Ausstattung der US-Navy zur Tiefseebergung an Bord in die Gegend, in der das verschollene U-Boot vermutet wird. Das Schiff hat sich auf der Fahrt nordwärts von Ushuaia auf Feuerland zu seinem Heimathafen Mar del Plata 400 Kilometer südlich von Buenos Aires befunden.
Auch Rettung aus der Tiefe möglich
Die US-Marine hat zwei Rettungssysteme bereitgestellt: Die bemannte „Submarine Rescue Chamber“ wird mit einem Kabel von einem Schiff zu einem U-Boot hinabgelassen und kann dort bei der Einstiegsluke andocken. Bis zu sechs Menschen können gleichzeitig gerettet werden. Das System funktioniert allerdings nur bis in eine Tiefe von 260 Metern. Das ferngesteuerte „Pressurized Rescue Module“ kann in Tiefen von mehr als 600 Metern andocken und bis zu 16 Menschen aufnehmen. Zuletzt schickte Russland einen Spezialroboter vom Typ „Pantera Plus“, der bis zu 1.000 Meter tief tauchen kann.

AP/Saul Gherscovici
Das „Pressurized Rescue Module“ kann bis zu 16 Menschen aus einer Tiefe von bis zu 600 Metern retten
Die britische Luftwaffe schickte einen mit Unterwasser-Ortungsgeräten ausgestatten Airbus 330 Voyager. Das Flugzeug kann 291 Menschen transportieren und elf Tonnen Treibstoff aufnehmen. Zuvor hatte Großbritannien bereits Rettungsexperten und ein Hercules-C-130-Transportflugzeug geschickt. Aus Deutschland wurde der Einsatz eines Seeaufklärers P-3 Orion angeboten. Die „ARA San Juan“, ein U-Boot des Typs TR 1700, wurde von den damals dem Thyssen-Konzern gehörenden Nordseewerken im deutschen Emden gebaut und 1985 der argentinischen Kriegsmarine übergeben.
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