Riesiger Hohlraum in Cheops-Pyramide entdeckt
Internationale Forscher haben im Herzen der Cheops-Pyramide in Ägypten einen riesigen Hohlraum entdeckt. Er sei dort rund 4.500 Jahre lang völlig unberührt geblieben, berichteten sie in einer heute im Fachmagazin „Nature“ veröffentlichten Studie.
„Wir wissen nicht, was es mit dem Hohlraum auf sich hat“, sagte Mehdi Tajubi von dem internationalen Forschungsteam, „deswegen wollen wir auch nicht von einer Kammer sprechen“. Aber die Ausmaße des Raumes seien groß. Der Raum habe die Größe einer Passagiermaschine mit 200 Plätzen, so Tajubi.
Seit Oktober 2015 hatten ägyptische, japanische, kanadische und französische Forscher gemeinsam nach versteckten Räumen in der riesigen Cheops-Pyramide gesucht. „Es gab viele Theorien über die Existenz geheimer Kammern in der Pyramide“, so Tajubi. Doch keine habe mit einem derart riesigen Hohlraum gerechnet.
Bisher nur drei Hohlräume bekannt
„Der Hohlraum ist komplett verschlossen“, sagte sein japanischer Kollege Kunihiro Morishima. Alles, was sich in seinem Inneren befinde, sei seit dem Bau der enormen Grabstätte unberührt. Bisher waren nur drei Hohlräume bekannt - die Königinnenkammer, die Königskammer und die Große Galerie.
Der rund 30 Meter lange Hohlraum befindet sich laut den Forschern über der Großen Galerie, einem fast 50 Meter langen Tunnel, der die Grabkammer des Pharaos mit einem zum Ausgang führenden Gang verbindet.
Entdeckung per Elementarteilchen
Für ihre Entdeckung nutzten die Forscher Myonen. Die Elementarteilchen sind ein Hauptbestandteil der kosmischen Strahlung. Mit ihrer meist hohen kinetischen Energie erzeugen sie in Materie durch viele aufeinanderfolgende Stöße lange Ionisationsspuren, die zur Detektion dienen können.
Dadurch konnten die Forscher ähnlich wie beim Röntgen einen Einblick in die riesige Pyramide verschafften, ohne auch nur einen Stein verrücken zu müssen. Allerdings lassen sich mit der Methode keine Artefakte oder kleinere Gegenstände erkennen.
Überlegungen zu Robotereinsatz
Für die Erforschung der Kammer muss daher ein anderes Verfahren gefunden werden. „Seit einem Jahr denken wir über eine neue Art Roboter nach, der durch kleine Löcher hindurch kommt“, erklärte Tajubi.
Die 139 Meter hohe Cheops-Pyramide ist die größte der Pyramiden von Giseh. Das 230 Meter breite Grabmal wurde für Pharao Cheops errichtet, der um die Wende vom 27. zum 26. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung regierte. Die Pyramide zählt zu den sieben Weltwundern der Antike.