Varoufakis schrieb Buch über Kampf gegen EU-Spardiktat
Der frühere griechische Finanzminister Gianis Varoufakis sorgt auch eineinhalb Jahre nach dem Ausscheiden aus der Tagespolitik für Schlagzeilen.

Reuters/Neil Hall
In seinem neuen Buch „Besiegte - Unbesiegte“ schildert er die kritischen Momente seiner Amtszeit und erzählt ausführlich von widersprüchlichen Positionen innerhalb der griechischen Regierung, die am Ende ein striktes Spar- und Reformprogramme akzeptiert hatte.
„Insider“ und „Outsider“ in EU und IWF
Varoufakis erläutert in dem Buch unter anderem, wie er in der linksgerichteten Regierung gegen das „Rettungspaket“ gekämpft hatte, das seinem Land von der EU unter der Federführung des damaligen deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble verordnet worden war. Griechenland hätte seiner Meinung durch eine Währungsabwertung mehr Wettbewerbsfähigkeit erzielen können. So aber hätten die Maßnahmen nur zu mehr Armut, aber keinem Wirtschaftswachstum geführt, so Varoufakis.
Die diplomatischen Zirkel von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) schildert der 56-jährige Wirtschaftswissenschafter als Clubs, in denen gewisse „Insider“ das Wort führen würden. „Outsider“ könnten zwar frei sagen, was sie denken, hätten aber keinen Einfluss, weil letztlich die Insider die wichtigen Entscheidungen treffen würden. Varoufakis war von Jänner bis Juli 2015 griechischer Finanzminister.