Nordirak: Bericht über kurdischen Teilrückzug
Kurdische Soldaten haben sich einem Agenturbericht zufolge im Nordirak als Zeichen der Deeskalation gegenüber dem irakischen Militär teilweise zurückgezogen. Die Verlegung der Stellungen um zwei Kilometer nach hinten solle Spannungen mit Soldaten der irakischen Regierung verhindern, berichtete Reuters heute mit Verweis auf Sicherheitskreise.
Die als Peschmerga bezeichneten Streitkräfte der Autonomen Region Kurdistan hätten sich in der Nacht aus dem Gebiet von Tasa und Baschir rund zehn Kilometer südlich der Stadt Kirkuk zurückgezogen. Einige der Stellungen seien ohne Zwischenfälle von irakischen Einheiten besetzt worden.
Lage nach Referendum angespannt
Zuvor hatte die kurdische Regierung der Provinz erklärt, Zehntausende Kämpfer im Raum Kirkuk zusammengezogen zu haben. Auf die multiethnische Ölregion erheben sowohl die Kurden im Irak als auch die Zentralregierung in Bagdad Anspruch. Das Gebiet von Tasa und Baschir wird vornehmlich von schiitischen Turkmenen bewohnt, von denen viele loyal zur Zentralregierung in Bagdad stehen und Verbindungen zu Gruppen haben, die vom schiitisch geprägten Iran unterstützt werden.
Die irakische Regierung versucht, die Region im Nordirak zu isolieren. Vorausgegangen war ein Unabhängigkeitsreferendum in der Kurdenregion und in Kirkuk, bei dem sich eine deutliche Mehrheit für eine Loslösung vom Irak ausgesprochen hat.