„Harvey“: Acht Milliarden Dollar Nothilfe

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US-Präsident Donald Trump hat vor seinem Besuch im hochwassergeplagten Houston beim Kongress eine erste Hilfszahlung in Höhe von knapp acht Milliarden Dollar beantragt. Das Geld sei für den Wiederaufbau nach Hurrikan „Harvey“ gedacht, teilte das Weiße Haus mit. Der Sturm hat vor allem Texas schwer
verwüstet.

Noch keine Entwarnung in Texas

Während über dem Atlantik schon der nächste Sturm, der Hurrikan „Irma“, in Richtung Amerika unterwegs ist, wächst in Texas die Furcht vor den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von „Harvey“. Mediziner warnen vor Gesundheitsrisiken durch verunreinigtes Wasser.

Gouverneur Greg Abbott erklärte, in einigen Regionen sei längst noch keine Entwarnung zu erwarten. In der Gegend um die Stadt Beaumont im Osten des Bundesstaates lägen die Wasserhöchststände um rund zwei Meter über den bisherigen Rekorden. „Das wird noch eine Woche lang so bleiben“, sagte Abbott. Die Stadt werde von außen mit Wasser und Nahrung versorgt.

Auch in anderen Gegenden, etwa um die Stadt Richmond, könnten noch Häuser von weiter anschwellenden Flüssen betroffen sein. Auch in Houston, wo das Wasser zurückging, waren die Bewohner, die unterhalb von Staudämmen angesiedelt sind, noch nicht in Sicherheit. Die Behörden ließen weiterhin kontrolliert Wasser aus den Seen ab, um für eine Entlastung der Systeme zu sorgen.

Ausmaß der Schäden und Opfer unklar

Einem Bericht der „Washington Post“ zufolge dürften weit mehr als die 100.000 Häuser von Flutschäden betroffen sein, die das Weiße Haus am Donnerstag genannt hatte. Allein 93.000 Häuser seien nach Angaben aus Texas außerhalb der Millionenmetropole Houston, der viertgrößten Stadt der USA, betroffen. Die Behörden im Harris County erklärten, allein dort seien 136.000 Gebäude geflutet worden - zehn Prozent des Häuserbestandes. Die Katastrophenschutzbehörde FEMA teilte mit, dass mehr als 440.000 Menschen Anträge auf Nothilfe gestellt hätten. Anträge über 79 Millionen Dollar seien bereits genehmigt.

Über die Zahl der Todesopfer der Flutkatastrophe gab es weiterhin keine Klarheit. US-Fernsehsender wie Fox News und CNN gaben die inoffizielle Zahl von 47 Toten an. Die Zahl dürfte weiter steigen. Schätzungen über Sachschäden schossen weiter in die Höhe.