Joachim Meyerhoff zum „Schauspieler des Jahres“ gewählt
Burgschauspieler Joachim Meyerhoff ist für seine Rolle in „Die Welt im Rücken“ nach Thomas Melles am Wiener Akademietheater in der Kritikerumfrage des Fachblatts „Theater heute“ zum „Schauspieler des Jahres“ gewählt worden. „Schauspielerin des Jahres“ wurde Valery Tscheplanowa als Margarete und Helena in Frank Castorfs „Faust“ an der Berliner Volksbühne, die zum „Theater des Jahres“ gewählt wurde.

APA/Robert Jäger
Platz zwei für Schauspielerin Hackl
Für die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz im Abschlussjahr der Intendanz von Frank Castorf stimmten 18 der 46 befragten Kritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum Stück des Jahres wurde Simon Stones Baseler Tschechow-Überschreibung von „Drei Schwestern“ gewählt. Die 34-jährige Wienerin Franziska Hackl wurde für ihre Mascha in dieser Inszenierung viermal als Schauspielerin des Jahres genannt, was Platz zwei in dieser Kategorie bedeutet.
Inszenierung des Jahres wurde Milo Raus „Five Easy Pieces“, uraufgeführt am Campo Gent. Zum Bühnenbild des Jahres wurde Ulrich Rasches Entwurf für „Die Räuber“ am Münchner Residenztheater gewählt. Die Kostüme des Jahres hat Ersan Mondtag für „Die Vernichtung“ von Olga Bach (sie wurde „Nachwuchsautorin des Jahres“) in Bern entworfen. Sina Martens (bisher in Frankfurt, künftig am Berliner Ensemble) und Michael Wächter (Basel) sind „Nachwuchsschauspieler des Jahres“.
Auszeichnung für Clemens Setz
Einen Überraschungserfolg erzielte „Vereinte Nationen“ des österreichischen Autors Clemens Setz. Das am Nationaltheater Mannheim uraufgeführte Stück erhielt vier Kritikerstimmen in der Kategorie „Stück des Jahres“ und steht somit ex aequo mit Anne Leppers „Mädchen in Not“ auf Platz zwei hinter Simon Stones radikaler Basler Tschechow-Überschreibung „Drei Schwestern“.
Auch in der Sparte „Autor des Jahres“ konnte der gebürtige Grazer eine Kritikerstimme verbuchen. Das Stück rund um den Horror eines Drei-Personen-Haushalts steht in dieser Saison sowohl am Wiener Volkstheater als auch am Grazer Schauspielhaus auf dem Spielplan.