In Österreich blieb Fall Lainz im Gedächtnis
Dem bereits wegen Mordes verurteilten ehemaligen Krankenpfleger Niels H. aus Deutschland rechnen die Ermittler inzwischen rund 90 Taten zu. Auch in anderen Fällen brachten Pflegekräfte ihren Patienten den Tod.
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Österreich, 1989: Vier Krankenschwestern wurden insgesamt 42 Tötungsdelikte an betagten, bettlägerigen und ihnen lästigen Patienten im Wiener Krankenhaus Lainz (heute Krankenhaus Hietzing) vorgeworfen. Den beiden Hauptbeschuldigten können schließlich 20 Morde und 19 Mordversuche nachgewiesen werden. Sie werden 1991 zu lebenslanger Haft verurteilt und 2008 bedingt entlassen.
Niederlande, 2004: Wegen Mordes an sieben Patienten muss eine Krankenschwester lebenslang hinter Gitter. Sie hatte alte Menschen und Kinder in Den Haag mit überdosierten Medikamenten getötet.
Deutschland, 2006: Der „Todespfleger“ von Sonthofen muss lebenslang ins Gefängnis. Nach Überzeugung der Richter hat der Mann 28 meist alte und zum Teil schwer kranke Patienten zu Tode gespritzt.
Deutschland, 2007: Wegen fünffachen Mordes an schwer kranken Patienten wird eine Ex-Krankenschwester der Berliner Charite zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie brachte ihre Opfer mit Medikamenten um.
Tschechien, 2008: Wegen siebenfachen Mordes wird ein Krankenpfleger zu lebenslanger Haft verurteilt. In einem ostböhmischen Krankenhaus hatte er Patienten mit einem Blutverdünnungsmittel zu Tode gespritzt.
Großbritannien, 2015: Ein Krankenpfleger muss wegen Mordes für mindestens 35 Jahre ins Gefängnis. Er hatte Patienten nahe Manchester mit einer Überdosis Insulin getötet.
Italien, 2016: Ein Krankenschwester wird festgenommen, weil sie in einem Krankenhaus in der Toskana 13 Menschen vorsätzlich getötet haben soll. Die Frau spritze laut Polizei 2014 und 2015 den Patienten einer Intensivstation erhöhte Dosen eines Medikaments.