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Verkehr beeinträchtigt, Festivals abgesagt

Zahlreiche Unwetter haben in der Nacht auf Samstag für starke Beeinträchtigungen und Schäden in und um Österreich gesorgt. Vor allem Deutschland und Tschechien waren davon betroffen. Einige Musikfestivals mussten kurzfristig abgesagt werden.

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Schon am Freitag waren die ersten Auswirkungen des Wetterumschwungs bemerkbar. In Deutschland war zunächst vor allem Bayern von den Unwettern betroffen. So wurde etwa in München der komplette S-Bahn-Verkehr vorübergehend eingestellt - unter anderem wegen Bäumen auf den Gleisen.

Auch die Zugsstrecke München - Salzburg sowie die deutschen Autobahnen A3, A7 und A8 waren nach Angaben der Polizei zeitweise gesperrt. Einsatzkräfte waren in der Nacht auf Samstag damit beschäftigt, Schäden zu beheben und Straßen freizuräumen.

Feuerwehr entfernt umgestürzten Baum von Gleisen nahe Unlingen, Deutschland

APA/AP/dpa/Thomas Warnack

In Bayern und Baden-Württemberg mussten Einsatzkräfte Straßen und Zugsstrecken freiräumen

Katastrophenalarm in Passau

In Passau wurde zu Mitternacht sogar der Katastrophenalarm ausgelöst. Damit wollte die Kreisverwaltung vor allem die Mobilisierung zusätzlicher Hilfskräfte erleichtern. Auch am Samstag waren viele Gemeinden noch ohne Stromversorgung. Einige Ortschaften seien von der Außenwelt abgeschnitten, da umgestürzte Bäume die Straßen versperrten. Feuerwehren und Technisches Hilfswerk waren im Großeinsatz.

Ebenfalls stark betroffen war das Bundesland Baden-Württemberg. In Freiburg stürzte ein Baum in der Innenstadt auf eine Straßenbahnoberleitung. Der Tramverkehr wurde daraufhin vorübergehend eingestellt. Auch im Straßenverkehr führten Gewitter und Starkregen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Unfällen.

Verletzte bei Festivals

Das Chiemsee-Summer-Festival in Übersee und das Echelon-Festival in Bad Aibling bei Rosenheim (beide in Bayern) wurden wegen Sturms und Regens abgebrochen. Bei dem Fest in Übersee ließen sich rund 50 Menschen infolge des Unwetters ärztlich behandeln, einige davon psychologisch. Zehn Menschen erlitten so starke Verletzungen, dass sie ärztlich behandelt werden mussten. Auch beim Echelon-Festival wurden mindestens zehn Menschen verletzt und behandelt.

Geäster verlassen das Gelände vom "Chiemsee Summer Festival"

APA/AP/dpa/Christian Hartmann

Das Chiemsee-Summer-Festival in Bayern wurde abgebrochen

Die Campingplätze in Übersee seien total verwüstet, Notunterkünfte würden geöffnet, teilte die Polizei mit. Auch das Highfield-Festival am Störmthaler See in Sachsen wurde kurz nach Beginn unterbrochen und erst nach einigen Stunden fortgesetzt. Dort war zunächst nichts von Verletzten bekannt.

Bundesliga-Auftakt unterbrochen

Wegen eines Gewitters mit Starkregen verzögerte sich der Anpfiff zur zweiten Halbzeit der deutschen Bundesliga-Partie zwischen dem deutschen Meister Bayern München und Bayer Leverkusen. Im Eröffnungsspiel der 55. Bundesliga-Saison war am Freitagabend nach etwa einer halben Stunde Spielzeit ein Unwetter über die Allianz Arena hinweggezogen. Die Bedingungen für die Spieler wurden immer schwieriger, viele Zuschauer suchten Schutz in den oberen Rängen.

Auch Tschechien betroffen

Ein schwerer Sturm verursachte auch im Südwesten Tschechiens größere Schäden. Tausende Haushalte waren am Samstag in der Verwaltungsregion Südböhmen ohne Strom, wie die Agentur CTK berichtete. Der Verkehr auf mehreren Zugsstrecken war unterbrochen. Die Feuerwehr rückte zu knapp 300 Einsätzen aus, um Straßen freizuräumen.

Im Nationalpark Böhmerwald, der an den Bayerischen Wald angrenzt, entwurzelte der Sturm Hunderte Bäume. Touristen wurden aufgefordert, aus Sicherheitsgründen von Wandertouren im betroffenen Gebiet im Tal der Kalten Moldau abzusehen.

Veranstaltungen in Zürich abgesagt

Auch in der Schweiz lösten heftige Gewitter und schwere Stürme am Freitag Angst und Schrecken aus. In Zürich mussten mehrere Veranstaltungen des Theater Spektakels abgesagt werden. Bei starken Regenfällen wurden in der Region zahlreiche Keller überflutet. In Riehen bei Basel mussten Passagiere dreieinhalb Stunden in einer S-Bahn ausharren, weil ein Ast im Sturm die Fahrleitung beschädigt hatte.

Im benachbarten Polen setzt die Regierung knapp 400 Soldaten ein, um die jüngsten Unwetterschäden in der Woiwodschaft Pommern zu beseitigen. Bei dem heftigen Sturm vor einer Woche waren sechs Menschen getötet und 55 verletzt worden. Die Dächer von rund 4.500 Gebäuden waren durch den Sturm abgedeckt oder beschädigt worden.

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