Themenüberblick

Fast so viele wie in Griechenland

In Spanien könnten in diesem Jahr mehr Flüchtlinge über den Seeweg ankommen als in Griechenland. Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Donnerstag mitteilte, kamen seit Jahresbeginn bis zum 11. August auf dem Seeweg 8.385 Migranten nach Spanien. Das sei mehr als im gesamten Jahr 2016. In Griechenland kamen demnach im gleichen Zeitraum 11.713 Menschen über das Mittelmeer an.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Laut IOB ertranken in diesem Zeitraum 121 Flüchtlinge. Im gesamten Jahr 2016 waren es 128 Flüchtlinge. Auch eine Sprecherin der spanischen Küstenwache bestätigte, dass in diesem Sommer im Vergleich zum vergangenen Jahr bedeutend mehr Flüchtlinge an Spaniens Küste ankämen. Zwischen Jänner und Juli seien es 7.642 gewesen, im Vorjahr 2.763.

Gefährliche Route über Sahara und Libyen

Die IOM schloss nicht aus, dass dieses Jahr in Spanien mehr Flüchtlinge über den Seeweg ankommen als in Griechenland. Deutlich höher sind die Zahlen aber nach wie vor in Italien: Dort kamen in diesem Jahr nach Schätzungen bereits mehr als 96.000 Flüchtlinge an.

Als eine Ursache für die ansteigenden Flüchtlingszahlen in Spanien gilt laut IOM die gefährliche Route über die Sahara und Libyen. Viele Menschen aus westafrikanischen Ländern würden daher versuchen, an der Küste entlang über Marokko nach Europa zu gelangen. Dafür würden in der Regel aber kleinere Boote genutzt.

Fast 600 Flüchtlinge gerettet

Erst am Mittwoch war die spanische Küstenwache nach eigenen Angaben fast 600 Flüchtlingen in der Straße von Gibraltar zu Hilfe gekommen. Seit dem frühen Morgen wurden demnach in 15 Booten 599 Flüchtlinge entdeckt, unter ihnen mindestens 35 Jugendliche und ein Baby. Die Migranten wurden einer Sprecherin der Küstenwache zufolge in die andalusische Stadt Tarifa gebracht.

Link: