Schlepper soll im Jemen 29 Flüchtlinge getötet haben
Vor der Küste des Jemen soll laut einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ein Schlepper 29 aus Somalia und Äthiopien stammende Flüchtlinge getötet haben.
Er habe im Golf von Aden mehr als 120 Menschen dazu gezwungen, ins Wasser zu springen, berichtete gestern die in Genf ansässige IOM. Kurz darauf hätten Mitarbeiter der Organisation, die an die Vereinten Nationen angegliedert ist, am Strand 29 Leichen in flachen Gräbern entdeckt. Weitere Menschen würden vermisst. Bei den Opfern dürfte es sich vorwiegend um Jugendliche handeln, hieß es.
Menschen ins Wasser getrieben
Überlebende hätten berichtete, dass der Schlepper sie ins Wasser getrieben habe, als er an der Küste Behördenmitarbeiter entdeckte. Die Tat sei „schockierend und unmenschlich“, sagte Laurent de Boeck, Leiter der IOM-Mission im Jemen.
Im Jemen kämpfen seit Jahren schiitische Huthi-Rebellen gegen Truppen der sunnitischen Regierung. Der Bürgerkrieg hat das Land auf der arabischen Halbinsel in eine schwere Krise gestürzt. Dennoch kamen nach IOM-Schätzungen bisher rund 55.000 Flüchtlinge vom Horn von Afrika über das Rote Meer und den Golf von Aden. Teils hoffen sie auf Arbeit in den wohlhabenden Golfstaaten, teils flüchten sie vor Konflikten in ihren Heimatländern.