Deutscher Kulturmanager Martin Roth gestorben

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Der deutsche Kulturmanager Martin Roth ist tot. Der frühere Direktor des Londoner Victoria and Albert Museum starb nach schwerer Krankheit gestern in Berlin, wie der dpa aus dem persönlichen Umfeld Roths bestätigt wurde.

Roth wurde 62 Jahre alt. Er gehörte zu Deutschlands wichtigsten Museumschefs. Von 1991 bis 2001 war Roth Direktor des Deutschen Hygiene-Museums Dresden, von 2001 bis 2011 Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und von 1995 bis 2003 auch Chef des Deutschen Museumsbundes.

Besucherrekorde erzielt

Von 2011 bis 2016 leitete er das Londoner Victoria and Albert Museum (V&A). Er war der erste Deutsche an der Spitze eines britischen Topmuseums. Das V&A, das zuvor ein Schattendasein gefristet hatte, erzielte unter seiner Führung Besucherrekorde und wurde 2016 mit dem „Art Fund Prize Museum of the Year“ ausgezeichnet.

Im Herbst vergangenen Jahres legte Roth sein Amt nach fünf Jahren überraschend nieder. Er wolle sich politisch wieder mehr engagieren, hatte Roth seinen Rückzug aus London begründet. Außerdem glaube er nicht, dass er das führende britische Museum für Kunst und Design noch „besser hinbekomme“.

Doch es gab kaum einen Zweifel daran, dass auch das Votum der Briten zum EU-Ausstieg mit seiner Entscheidung zu tun hatte. Roth hatte sich vor dem Referendum deutlich gegen einen „Brexit“ ausgesprochen. „Ich empfinde dieses Ergebnis als persönliche Niederlage“, sagte Roth nach dem Volksentscheid der Deutschen Welle.