Deutsche Abgeordnete verdienten über 26,5 Mio. Euro dazu
Die Abgeordneten des deutschen Bundestags haben in der ablaufenden Wahlperiode mindestens 26,5 Millionen Euro durch Nebeneinkünfte dazuverdient. Das geht aus einer heute veröffentlichten Auswertung der Transparenzorganisation Abgeordnetenwatch.de hervor. An der Spitze der Nebenverdiener stehen Abgeordnete von CDU und CSU.
Die Abgeordneten müssen ihre Nebeneinkünfte nicht auf Euro und Cent, sondern in zehn Stufen von mehr als 1.000 bis 3.500 Euro in der ersten Stufe bis zur letzten Stufe von mehr als 250.000 Euro monatlich angeben. Abgeordnetenwatch.de hat die Angaben ausgewertet.
Höchststufe nach oben hin offen
Laut den Angaben hatten 178 Mandatare und somit jeder vierte der 655 in dieser Wahlperiode im Bundestag vertretenen Abgeordneten meldepflichtige Einkünfte von mehr als 1.000 Euro im Monat beziehungsweise 10.000 Euro im Jahr. Der Mindestverdienst lag seit der letzten Wahl im Jahr 2013 zusammengerechnet bei 26,5 Millionen Euro, wenn innerhalb der zehn Stufen immer der niedrigste Betrag angenommen wurde.
Wird den Berechnungen der Höchstwert der jeweiligen Einkommensstufe angenommen, liegen die Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten sogar bei bis zu 48,7 Millionen Euro. Da die Höchststufe für Einkünfte von mehr als 250.000 Euro nach oben hin offen ist, hat Abgeordnetenwatch.de zur Berechnung der maximalen Einkünfte immer einen Betrag von 250.000 Euro herangezogen.
Manche Einkünfte bleiben im Dunkeln
Die Transparenzorganisation bemängelt, dass nicht in allen Fällen zu erkennen ist, von wem ein Abgeordneter Geld erhielt. Ersichtlich sei das bei Vergütungen von Unternehmensposten, Freiberufler und Selbstständige könnten ihre Geldgeber aber hinter Bezeichnungen wie „Kunde“, „Vertragspartner“ oder „Mandant“ verbergen, nicht einmal deren Branche müsse genannt werden.