278 Flüchtlinge vor libyscher Küste gerettet

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Vor der libyschen Küste sind heute 278 afrikanische Bootsflüchtlinge gerettet worden. Wie die libysche Marine mitteilte, wurden 150 afrikanische Flüchtlinge etwa 70 Kilometer von der Hauptstadt Tripolis entfernt aus dem Mittelmeer geborgen, 128 Menschen rettete die Küstenwache weiter westlich der Stadt. Unter ihnen seien auch Frauen und Kinder gewesen.

Ein Zeuge berichtete, Schlepper hätten den Motor des einen Schlauchbootes absichtlich auf offener See gegen einen kaputten Motor ausgetauscht und seien dann geflohen. Die 150 Insassen jenes Bootes wurden nach Behördenangaben in Tripolis mit Wasser und Essen versorgt sowie medizinisch betreut. Danach wurden sie in Abschiebehaft gebracht.

Schon 2.360 Tote allein heuer

Die Schlepper setzen Flüchtlinge normalerweise an der libyschen Küste in Boote, die dann mit Motorbooten in Richtung internationale Gewässer geschleppt werden. Dort werden die Menschen dann ihrem Schicksal überlassen; die Schlepper spekulieren darauf, dass sie von Schiffen in der Nähe gerettet und nach Europa gebracht werden.

Vor allem Flüchtlinge aus dem südlichen Teil Afrikas treten von Libyen aus die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer ins rund 300 Kilometer entfernte Italien an. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben dabei in diesem Jahr bereits rund 2.360 Menschen.