Trauer um „wahren Patrioten“
Der prominente republikanische US-Senator John McCain ist am Samstag im Alter von 81 Jahren gestorben. Neben seinen Familienmitgliedern trauerten auch zahlreiche Politiker um den streitlustigen Senator.
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„Alles, was mich ausmacht, habe ich ihm zu verdanken. Jetzt, da er weg ist, wird es die Aufgabe meines Lebens sein, seinem Beispiel, seinen Erwartungen und seiner Liebe gerecht zu werden“, schrieb die Tochter McCains, Meghan McCain, in einer Mitteilung. „Mein Herz ist gebrochen. (...). Er ist gegangen, wie er gelebt hat, zu seinen eigenen Bedingungen, umgeben von den Menschen, die er liebte, an dem Ort, den er am meisten liebte“, twitterte McCains Frau Cindy.

Reuters/Kevin Lamarque
Ex-US-Präsident Barack Obama
Obama: „Wir stehen alle in seiner Schuld“
„Wenige von uns wurden so herausgefordert, wie John es einst wurde, oder mussten den Mut zeigen, den er gezeigt hat. Aber wir alle können den Mut haben, das Wohl der Allgemeinheit über unser eigenes zu stellen. John zeigte uns in seinen besten Zeiten, wie das geht. Und dafür stehen wir alle in seiner Schuld“, schrieb der demokratische Ex-Präsident Barack Obama.
Bush: „Mann von tiefer Überzeugung“
„Manche Menschenleben sind so strahlend, dass es schwerfällt, sich vorzustellen, sie könnten enden. Einige Stimmen sind so kräftig, dass man nur schwer glauben kann, sie könnten verstummen. John McCain war ein Mann von tiefer Überzeugung und ein Patriot höchsten Ranges“, so der republikanische Ex-Präsident George W. Bush.
Der ehemalige US-Vizepräsident und Demokrat Joe Biden sagte: „John McCains Leben ist der Beweis, dass einige Wahrheiten zeitlos sind. Charakter, Mut, Integrität, Ehre. (...). Er hat nie die Sicht auf das verloren, an das er am meisten geglaubt hat: zuerst das Land.“
Trump: „Unsere Herzen und Gebete sind bei Euch“
US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter: „Mein tiefstes Mitgefühl und Respekt gehen an die Familie von Senator John McCain. Unsere Herzen und Gebete sind bei Euch!“
US-Verteidigungsminister James Mattis: „Wir haben einen Mann verloren, der unerschütterlich die höchsten Ideale unseres Landes repräsentierte. (...). Senator McCain stellte den Dienst an der Nation immer vor sich selbst. Er erkannte, dass einflussreiche und leidenschaftliche Menschen dienen müssen, um unser Demokratie-Experiment lange andauern zu lassen.“
„John McCain war ein ehrenwerter Mann, ein wahrer Patriot im besten Sinne des Wortes“, sagte der demokratische Ex-Präsident Jimmy Carter.
Palin: „Haben amerikanisches Original verloren“
„Heute haben wir ein amerikanisches Original verloren. Senator John McCain war ein Maverick und ein Kämpfer, der nie Angst hatte, für seine Überzeugungen einzustehen“, schrieb die Republikanerin Sarah Palin. Sie trat 2008 als McCains Vizekandidatin an.
Kondolenzen aus der ganzen Welt
Kondolenzen kamen aus der ganzen Welt. „Er hatte eine klaren moralischen Kompass und zielte immer darauf, seinem Land zu dienen“, schrieb Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf Twitter. Er kondoliere der Familie aus ganzem Herzen.
„Mit Senator John McCain haben die USA eine ihrer prononciertesten Stimmen zur Außen- und Sicherheitspolitik und eine führende Stimme gegen die Folter verloren. Unsere Gedanken sind mit seiner Familie und Freunden“, twitterte Außenministerin Karin Kneissl.
Der deutsche Außenminister Heiko Maas schrieb, ebenfalls auf Twitter: „Er stand für ein Amerika, das ein verlässlicher und enger Partner ist, das aus Stärke Verantwortung für andere übernimmt und auch in schwierigen Momenten zu seinen Werten und Prinzipien steht.“ Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) nannte den Tod des 81-Jährigen einen „schweren Verlust für die Weltgemeinschaft“. Deutschland verliere in ihm „eine Stütze der deutsch-amerikanischen Beziehungen und einen Freund Deutschlands“.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu würdigte McCain als „großen amerikanischen Patrioten und großen Unterstützer Israels“. Quelle seiner anhaltenden Unterstützung für den jüdischen Staat seien McCains „Glaube an Demokratie und Freiheit“ gewesen, hieß es in einer Mitteilung Netanjahus. „Der Staat Israel salutiert McCain.“
In Litauen schrieb Präsidentin Dalia Grybauskaite auf Twitter: „Es ist ein großer Verlust nicht nur für unsere Region, sondern auch für die ganze Welt“. Außenminister Linas Linkevicius schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: „Wir haben einen der größten moralischen Giganten unserer Zeit verloren.“ McCain genoss in Litauen und auch den beiden anderen Baltenstaaten Estland und Lettland wegen seiner russlandkritischen Haltung hohes Ansehen.
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