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Ummeldung für 110 Flugzeuge

Das Verkehrsministerium hat der britischen Billigairline easyJet die offizielle Bewilligung erteilt, die EU-Niederlassung nach Österreich zu verlegen. Die Airline wandert wegen des „Brexits“ nach Wien ab. Die Betriebsgenehmigungen und Lizenzdokumente wurden am Donnerstag Vormittag in einem Festakt am Flughafen Wien-Schwechat übergeben. Dort landete auch das erste Flugzeug mit „OE“-Kennung.

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EasyJet gründete die Tochtergesellschaft, um sich auch nach dem „Brexit“ Zugang zum EU-Luftraum zu sichern. Die neue Airline easyJet Europe mit Sitz in Wien sei „ab sofort im Einsatz“. Bis März 2019 - dem anvisierten Zeitpunkt für den britischen EU-Austritt - sollen den Angaben zufolge rund 110 Flugzeuge zu easyJet Europe umgemeldet werden.

Erste Landung um 10.26 Uhr

„Mit der neuen Airline stellen wir sicher, dass easyJet auch nach Großbritanniens Austritt aus der EU überall in Europa und innerhalb von europäischen Staaten fliegen kann“, erklärte Unternehmenschefin Carolyn McCall. Darüber hinaus setze sich easyJet weiter für ein Luftfahrtabkommen zwischen Großbritannien und der EU ein.

EasyJet

APA/Robert Jaeger

EasyJets erste Maschine mit österreichischem Luftfahrzeugkennzeichen

Um 10.26 Uhr - ein wenig früher als erwartet - landete am Vormittag die erste Maschine aus Luton mit österreichischem (OE) Luftfahrzeugkennzeichen. Zur Feier besprühten die Airport-Feuerwehren die Maschine zur Begrüßung aus Wasserschläuchen. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) übergab der easyJet-Chefin die begehrten Dokumente zu Betriebsbewilligung, Lizenzerteilung und österreichischer Kennung.

Vorläufig keine Stationierung in Schwechat

Die in Wien registrierten Flugzeuge der „EU-Flotte“ sollen vorläufig nicht in Schwechat stationiert werden. Für Konzernchefin Carolyn McCall hängt ein solcher Schritt von der künftigen Frequenz und Passagierentwicklung ab. Mit der Verlegung nach Wien sollen auch neue Jobs entstehen. Die Mitarbeiterzahl ist vorerst niedrig zweistellig.

Grafik zum Easyjet

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Easyjet

Rund 4.000 Beschäftigte, die jetzt in EU-Mitgliedsstaaten arbeiten, werden künftig von Wien aus „gesteuert“, aber weiter nach ihren lokalen Verträgen entlohnt. Steuern würden dort gezahlt, wo sie anfielen. Das sei auch in Österreich so, so McCall. Dass Steuervorteile oder sonstige finanzielle Anreize die Entscheidung für Wien erleichtert hätten, stellte die Airline-Chefin heute in Abrede. Zum Chef der Tochtergesellschaft wurde Thomas Haagensen ernannt, der bisher das easyJet-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortete.

Gutes Wachstum in Österreich

Gerade im vergangenen Jahr hat easyJet in Österreich stark zugelegt. Der Passagierverkehr von Wien, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt zu 20 europäischen Zielen habe 2016 um 60 Prozent zugenommen. Die Frage nach neuen Strecken ließ die Fluglinie vorerst offen.

Für die Standortentscheidung Wien spielten laut easyJet der gute Ruf und die Erfahrung der Luftfahrtaufseher (Austro Control) mit großen Airlines eine Rolle, man arbeite hier „so, wie wir es gewohnt sind“, so die Konzernspitze. McCall hob heute zudem die Unterstützung der führenden Regierungsmitglieder hervor.

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