Norwegen erstmals seit 1998 mit negativer Handelsbilanz

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Norwegens Handelsbilanz weist erstmals seit 19 Jahren ein Defizit aus. Im Juni übertrafen die Importe die Exporte um rund 800 Mio. Kronen (84,6 Mio. Euro), wie das Statistikamt heute in Oslo mitteilte.

„Das letzte Mal, dass es so etwas gab, war im Dezember 1998“, so die Statistiker. Grund dafür waren steigende Importe von Flugzeugen sowie Öl- und Gasplattformen.

Ölkonzerne wie Statoil hatten in den vergangenen Jahren verstärkt Plattformen in Asien bestellt, um ihre Kosten zu drücken. Norwegen hatte wegen der hohen Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas fast zwei Jahrzehnte lang einen Exportüberschuss erzielt. Allerdings sind die Ölpreise in den vergangenen drei Jahren um 58 Prozent gefallen, was den größten westeuropäischen Ölexporteur belastet.