Abgasskandal: Ermittlungen gegen Porsche-Mitarbeiter

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Im Zuge der Abgasaffäre rückt nun auch die Volkswagen-Tochter Porsche stärker ins Visier der Staatsanwaltschaft in Deutschland. Die Behörde nahm Ermittlungen wegen einer möglichen Manipulation der Abgasnachbehandlung an Dieselfahrzeugen von Porsche auf, wie ein Sprecher gestern mitteilte. Sie richteten sich gegen unbekannte Mitarbeiter des Autobauers und eines amerikanischen Tochterunternehmens.

Es werde der Vorwurf des Betrugs und der strafbaren Werbung geprüft. Nähere Angaben machte die Staatsanwaltschaft Stuttgart zunächst nicht. Sie hatte im April 2016 Vorermittlungen aufgenommen.

Vergangene Woche war ein Audi-Manager auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II festgenommen worden. Bis zu seiner Beurlaubung 2015 war er einer der führenden Audi-Motorenentwickler und ist offenbar stark in die Abgasaffäre verwickelt. Ihm werden Betrug und unlautere Werbung vorgeworfen. Außerdem ist er einer von acht Mitarbeitern des VW-Konzerns, gegen den die US-Justiz Strafanzeige gestellt hat. Er sitzt in Untersuchungshaft und will mit den Behörden kooperieren.

Niederlande vermuten weitere Tricks

Unterdessen gehen die Behörden in den Niederlanden dem Verdacht auf Abgastricksereien bei Suzuki und der Fiat-Chrysler-Marke Jeep nach. Laut Behörden gab es bei Untersuchungen im Zuge der Dieselaffäre bei VW Ungereimtheiten beim Jeep Grand Cherokee und dem Suzuki Vitara. Beide Geländemodelle wiesen überhöhte Stickstoffemissionen im Straßenbetrieb auf, die bei Labortests nicht vorkämen.

Die fragliche Abgassoftware ist nach Angaben der Behörde unter bestimmten Umständen zum Schutz des Motors erlaubt. Wenn der Schadstoffausstoß unabhängig von dieser Funktion aber unverhältnismäßig hoch sei, gelte das Programm als unzulässig.