Fashion Week Berlin: Csardasfürstinnen bei Lena Hoschek

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Lena Hoschek hat die Besucher ihrer Modeschau im Rahmen der Berliner Fashion Week heute Nachmittag auf eine Reise nach Ungarn mitgenommen. Inspiriert von opulenter Folklore zwischen Balaton und Neusiedler See bringt die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2018 der steirischen Designerin ein Meer aus Blumen, bestickte Blusen und Kleider mit reichen Bänderverzierungen.

Model Franziska Knuppe bei der Modepräsentation des Labels "Lena Hoschek" während der Fashion Week Berlin

APA/dpa/Britta Pedersen

„Kiss me Piroschka“

Die Entwürfe unter dem Kollektionsmotto „Kiss me Piroschka“ kamen mit Rüschen, Volants, Fransen, Schnürungen und Bommelquasten. Die modernen Csardasfürstinnen versprühten dank großzügig eingesetzter Plisseestoffe und bunter Stickereien viel Flair.

Diesmal haben ihr es Matyo-Motive besonders angetan. Dabei handelt es sich um florale Motive aus Mezokövesd im ungarischen Nordosten, die bei Hoschek farbenfroh weiße Blusen zieren. Diese kombiniert sie zu weit schwingenden, plissierten Röcken und traditionellem, massigem Schmuck. Das Matyo-Brauchtum findet sich seit dem Jahr 2012 auf der UNESCO-Liste des immateriellen Weltkulturerbes.

Rot und Sanduhr-Silhouetten

Viele der spektakulären Laufsteglooks kamen in Rot daher, sowohl als 50er-Jahre-Sanduhr-Silhouetten als auch im lässigeren, oft bodenlangen und wallenden Hippie-Chic. Das Tüpfelchen auf dem i war der für die Show von der Wiener Designerin Niki Osl gefertigte Kopfschmuck. Das Hochzeitskleid aus feinem, weißem Tüll mit unzähligen floralen Bändern, entstand unter der Führung von Thomas Kirchgrabner.

Während Hoschek bei der vorangegangenen Modewoche im Jänner noch mit Nachrichten zu Nachwuchs überrascht hatte - der Nachwuchs sei rund um die aktuelle Fashion Week zu erwarten -, erschien sie diesmal nicht selbst, um den Applaus entgegenzunehmen. Sie ließ große Fotos von sich - hochschwanger - durchs Publikum tragen, mit Sprechblasen wie „Sorry, we prefer to stay at home“ (Entschuldigung, wir bleiben lieber daheim) und „Viele Bussis aus Wien!“