Festnahmen 30 Jahre nach Kindesmord in Frankreich

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Mehr als 30 Jahre nach einem Kindesmord in Frankreich ist neue Bewegung in den mysteriösen Fall gekommen. Drei am Vortag festgenommene Verwandte des 1984 getöteten Gregory Villemin wurden heute im ostfranzösischen Dijon weiter verhört, wie Staatsanwalt Jean-Jacques Bosc sagte. Dabei handelt es sich um einen Großonkel des ermordeten Kindes, dessen Frau und eine Schwägerin von Gregorys Vater.

Die drei waren gestern in den Vogesen festgenommen worden. Einem Medienbericht zufolge werden sie unter anderem der Beihilfe zum Mord, der unterlassenen Hilfeleistung und der Verheimlichung eines Verbrechens verdächtigt. Ebenfalls gestern wurden ein Großvater und eine Großmutter von Gregory verhört. Sie wurden aber nicht in Polizeigewahrsam genommen.

Vater erschoss Cousin

Die Ermordung des kleinen Gregory ist einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle in der jüngeren französischen Geschichte. Der Vierjährige wurde im Oktober 1984 an Händen und Füßen gefesselt tot in einem Bach in der Nähe seines Elternhauses in Ostfrankreich gefunden. Anschließend geriet vorübergehend ein Cousin seines Vaters in Verdacht. Der Vater übte daraufhin Selbstjustiz und erschoss seinen Cousin.

Foto des 1984 in Ostfrankreich getöteten Gregory Villemin

AP/

Kurz danach fiel der Verdacht aber auf Gregorys Mutter. Die Ermittlungen gegen sie wurden acht Jahre später fallen gelassen. 1999 und dann noch einmal 2008 rollten Ermittler den Fall wieder auf. Unter anderem untersuchten Experten DNA-Proben.