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„Großer Europäer“

In seltener Einigkeit haben zahlreiche Vertreter aus allen Lagern der heimischen Politik Alois Mock gewürdigt. Erinnert wurde dabei praktisch von allen an den Einsatz für den EU-Beitritt Österreichs des früheren Vizekanzlers, Außenministers und ÖVP-Chefs, der im Alter von 82 Jahren gestorben ist. Tiefer Respekt vor dem Menschen Mock schwang in den Stellungnahmen ebenso sehr mit.

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Tief betroffen zeigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen vom Ableben des langjährigen Außenministers Mock. Dieser sei ein Vater des EU-Beitritts und ein großer Europäer gewesen. Als Parteiobmann der ÖVP und Vizekanzler sei Mock ein auf Konsens ausgerichteter Politiker gewesen, der sich stets bemüht habe, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.

Der designierte ÖVP-Chef Sebastian Kurz zeigte sich in einer Aussendung tief erschüttert. Mit Mock verliere Österreich einen zutiefst verantwortungsbewussten Menschen, eine überzeugende Persönlichkeit, einen großen Österreicher und einen glühenden Europäer.

Kern: Wichtige Verdienste

Auch Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) reagierte mit Betroffenheit. Mit Mock verliere das Land einen Mann, der sich bedeutende Verdienste um Österreich erworben habe. So habe der frühere Außenminister auch einen wichtigen Beitrag für den EU-Beitritt geleistet, meinte der SPÖ-Vorsitzende in einer Aussendung.

Schüssel über Mock

Der ehemalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) spricht über seine gemeinsame politische Zeit mit Mock sowie dessen Errungenschaften und Wirkung auf die Linie der ÖVP.

Mock sei gleichzeitig ein begeisterter Österreicher und ein begeisterter Europäer gewesen, der sich für ein verantwortungsvolles Miteinander eingesetzt habe, betonte Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ). Mocks ganzes politisches Handeln sei stets in aufopfernder Weise und ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit ausschließlich dem Wohl der Republik gewidmet gewesen, befand der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP). Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) sah in Mock eine vorbildliche Persönlichkeit, die Österreichs Politik über viele Jahre geprägt habe.

„Vater des EU-Beitritts“

Der langjährige ÖVP-Chef, Außenminister und Vizekanzler Mock ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Bundespräsident Van der Bellen würdigt Mock als „einen Vater des EU-Beitritts“ und großen Europäer.

Strache: Mensch mit Handschlagqualität

Mit Mock verliere Österreich einen Politiker, der das Land entscheidend mitgeprägt habe, betonte FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. Mock sei stets zu seinen Überzeugungen und Idealen gestanden und habe über Handschlagqualität verfügt. Mock sei ein Politiker der alten Schule gewesen, der stets den Dialog gesucht und einen respektvollen Umgang mit den politischen Mitbewerbern gepflegt habe.

Lunacek zollt großen Respekt

Die grüne EU-Parlamentarierin und designierte Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek zollte Mock großen Respekt für seinen europäischen Horizont, seine Weitsicht, sein Beharrungsvermögen und seine Durchsetzungskraft im österreichischen EU-Beitrittsprozess, womit er nicht zuletzt bis an die Grenzen seiner körperlichen Leistungsfähigkeit gegangen sei.

NEOS-Obmann Matthias Strolz betonte, dass Österreich einen glühenden Europäer sowie eine große Persönlichkeit mit Weitblick und Menschlichkeit verloren habe: „Wie kaum ein anderer Österreicher hat er das vereinte Europa vorangetrieben, Zäune durchschnitten und Brücken gebaut.“ Team-Stronach-Klubobmann Robert Lugar würdigte Mock als einen Politiker, „der stets den Konsens gesucht hat“ und dadurch auch international große Anerkennung erlangt habe.

„Großer Staatsmann“

„Sehr traurig“ reagierte ÖVP-Vizekanzler Wolfgang Brandstetter. Mock sei ihm auch persönlich nahegestanden, so Brandstetter. Österreich verliere mit dem früheren Vizekanzler und Außenminister eine herausragende, charismatische und staatsmännische Persönlichkeit von europäischem Format.

Der Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz Günther Platter (ÖVP) schrieb von einem „großen Staatsmann“, wie ihn die Welt besonders in bewegten Zeiten brauche. Mit ausgeprägtem politischem Gestaltungswillen, Konsequenz und Prinzipientreue sowie Verantwortungsbewusstsein und humanitärem Engagement sei Mock in Politik und Gesellschaft geschätzt worden, sagte der Tiroler Landeshauptmann.

Zahlreiche weitere Repräsentanten aus der ÖVP und in ihrem Umfeld drückten ihre Trauer aus und kondolierten seiner Ehefrau, etwa Klubobmann Reinhold Lopatka, Generalsekretärin Elisabeth Köstinger, Frauenchefin Dorothea Schittenhelm und der Österreichische Cartellverband, dessen katholisch-akademischer Verbindung Norica Mock angehörte. Caritas-Präsident Michael Landau würdigte, dass Mock trotz seiner vielen politischen Funktionen immer ein bescheidener Mensch geblieben sei.

Doppeltes Blau-Gelb

Für Niederösterreichs Altlandeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) hat das politische Wirken Mocks „das Blau-Gelb Niederösterreichs mit dem Blau-Gelb Europas verbunden“. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (ÖVP) betonte, es gelte, Mocks Erbe, „für ein starkes Österreich in einem starken Europa zu kämpfen“, weiterzutragen. Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske unterstrich, Mock sei es großteils zu verdanken, dass Österreich den Weg in die EU gefunden habe und jetzt bei den wichtigen Entscheidungen für die Menschen in Österreich und Europa dabei sei.

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