Langjähriger „SZ“-Feuilletonchef Joachim Kaiser ist tot
Der langjährige Feuilletonchef und Musikkritiker der „Süddeutschen Zeitung“ („SZ“), Joachim Kaiser, ist tot. Er starb gestern nach längerer Krankheit im Alter von 88 Jahren in München, wie die Zeitung mitteilte. Kaiser zählte neben Marcel Reich-Ranicki zeitweise zu den einflussreichsten Feuilletonisten in Deutschland.
Seit 1959 in Kulturredaktion der „SZ“ tätig
Kaiser wurde im Dezember 1928 als Sohn eines Landarztes im ostpreußischen Milken geboren, ging in Hamburg in die Schule und studierte in Göttingen, Tübingen und Frankfurt am Main Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Zu seinen Lehrern zählte Theodor W. Adorno.
1959 kam Kaiser in die Kulturredaktion der „SZ“ und leitete später bis 1977 das Feuilleton, danach lehrte er in Teilzeit als Professor an der Hochschule für Musik und darstellende Künste in Stuttgart.
„Seine Rolle in der Zeitung behielt er“, heißt es im Nachruf der „Süddeutschen Zeitung“. „Oder wie er es später mal ausdrückte: ‚Es ist mir eigentlich egal, wer unter mir Feuilletonchef ist.‘“ Noch bis 2011 war er in seiner Videokolumne auf der Website des „SZ-Magazins“ zu sehen.