„Brexit“: EU-Agentur in London hat Mietvertrag bis 2039
Der Umzug der EU-Arzneimittelagentur (EMA) aus London könnte teuer werden. Der Mietvertrag der EU-Behörde, die in der Folge des „Brexits“ voraussichtlich Großbritannien verlassen wird, läuft einem Dokument des Europäischen Parlaments zufolge bis zum Jahr 2039.
Bis dahin sei noch eine Miete von insgesamt 347,6 Millionen Euro fällig, und der Vertrag enthalte keine Ausstiegsklausel. Das hätten die Mitglieder des Haushaltskontrollausschusses mit Sorge festgestellt, heißt es in einer Zusammenfassung ihres Prüfberichts.
Österreich rechnet sich gute Chancen aus
Die Arzneimittelagentur mit mehr als 800 Beschäftigten und einem Jahresbudget von über 300 Millionen Euro bereitet sich dem Ausschuss zufolge bereits auf den Umzug vor. Nach Medienberichten haben verschiedene EU-Staaten schon ihr Interesse bekundet, die EU-Behörde bei sich anzusiedeln.
Die österreichische Regierung rechnet sich gute Chancen aus, die EMA nach Wien zu holen. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) präsentierten gestern Österreichs Kandidatur und Konzept für die Ansiedlung der EMA.