„Cook“ sorgt für Überflutungen
Am Donnerstag haben erste Ausläufer des Monsterzyklons „Cook“ den Norden Neuseelands erreicht. Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 150 km/h könnte der Sturm einer der schwersten der vergangenen fünfzig Jahre sein. Hunderte Menschen wurden aus Küstenregionen in Sicherheit gebracht.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
In einigen küstennahen Regionen der Nordinsel wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Laut Berichten der britischen BBC führten Erdrutsche, Sturzfluten und umgestürzte Stromleitungen zu zahlreichen Straßenschließungen. Rund 15.000 Haushalte sollen von Stromausfällen betroffen sein. Erwartet werden fünf Meter hohe Wellen, Starkregen und heftige Winde.

APA/AP/New Zealand Herald/Jamie Morton
Ein Erdrutsch in Omokoroa auf der Nordinsel blockiert eine Straße
Wetterdienst warnt vor Autofahrten
Einige Küstengemeinden im Norden Neuseelands wurden vorsorglich evakuiert, die Armee wurde für Hilfsmaßnahmen hinzugezogen. Der neuseeländische Wetterdienst MetService warnte, die Menschen müssten sich auf Stromausfälle sowie abgedeckte Dächer und umstürzende Bäume einstellen. Die Bevölkerung in den betroffenen Regionen wurden angehalten, Vorräte zu kaufen. Schulen und Geschäfte schlossen am Donnerstag aufgrund des Sturms bereits früher.
Wegen des Osterwochenendes dürfte das Verkehrsaufkommen größer als sonst sein. Die Verkehrsbehörde des Landes forderte die Menschen jedoch auf, auf Autofahrten möglichst zu verzichten. Auf Flughäfen auf der Nordinsel wurden vorsorglich zahlreiche Flüge gestrichen, der Flughafen Tauranga wurde komplett geschlossen.
Auckland großteils verschont
Neuseelands größte Stadt Auckland, die ebenfalls auf der Nordinsel liegt, kann indes aufatmen. Die Ausläufer von „Cook“ zogen im Osten an der Stadt vorbei. Für die erwartete Ankunft von „Cook“ wurden erst die Intervalle des öffentlichen Verkehrs verdichtet, um Menschen aus der Stadt befördern zu können. Doch die anfangs für die Stadt geltende Warnung wurde vom Wetterdienst im Laufe des Tages korrigiert. Aucklands Bürgermeister Phil Goff schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: „Es scheint, als hätte Auckland ‚Cook‘ unversehrt überlebt.“
Stärkster Sturm seit 1968
Anfang der Woche war „Cook“ mit Starkregen über Neukaledonien hinweggezogen, wo vier Menschen verletzt wurden, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. Außerdem gab es Stromausfälle. Die Schäden hielten sich jedoch in Grenzen.

APA/AP/Northern Advocate/Peter de Graaf
Die Bevölkerung wurde angehalten, zum Osterwochenenende auf Reisen zu verzichten
Sarah Stuart-Black, die Leiterin des Ministeriums für Zivilschutz und Notfallmanagement, sagte, dass der Sturm „extrem ernst“ sei. Schlechtwetterwarnungen gelten für den Großteil des Landes. „Wir sehen genau zu. Noch ist es nicht vorüber“, warnte sie am Donnerstag. Am Freitag wird „Cook“ voraussichtlich auf die Südinsel Neuseelands treffen, ehe er am Wochenende auf offene See weiterzieht. Laut MetService könnte „Cook“ der stärkste Sturm seit „Giselle“ im Jahr 1968 sein. Damals war eine Fähre von dem Sturm im Hafen von Wellington auf Felsen geworfen worden, 53 Menschen kamen dabei ums Leben.
Letzter Wirbelsturm erst in der Vorwoche
Erst vergangene Woche trafen die Ausläufer des Zyklons „Debbie“ auf die neuseeländische Küste, viele Gegenden der Nordinsel leiden noch immer unter den Nachwirkungen. Die Ortschaft Edgecumbe musste etwa ihre 2.000 Bewohner vollständig in Sicherheit bringen, zahlreiche Häuser wurden zerstört. „Debbie“ wütete vor allem in Australien, dort erreichte der Zyklon im Bundesstaat Queensland Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 260 km/h. Die Regierungschefin in Queensland bezeichnete „Debbie“ als „Monstersturm“.
Links: