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Niedrigste Rate seit Mai 2009

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt der Euro-Zone hat sich auch im Februar leicht verbessert. Dank der anziehenden Konjunktur sank die Zahl der registrierten Erwerbslosen auf rund 15,44 Millionen, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte.

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Das waren 140.000 Jobsuchende weniger als im Jänner und 1,25 Millionen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenrate (saisonbereinigt) im Euro-Raum fiel wie von Ökonomen erwartet von 9,6 Prozent im Jänner auf 9,5 Prozent im Februar und liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2009. Im Februar 2016 lag die Quote noch bei 10,3 Prozent.

Unterschiede bleiben groß

Die Unterschiede im Währungsraum bleiben allerdings groß. Deutschland kommt nach einheitlicher europäischer Rechnung mit 3,9 Prozent auf den niedrigsten Wert, gefolgt von Malta mit 4,1 Prozent. Österreich kommt auf eine Arbeitslosenrate nach Eurostat-Berechnung in Höhe von 5,7 Prozent.

In der ganzen EU hat Tschechien mit 3,4 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote noch vor Deutschland und Malta. Anschließend folgen Ungarn mit 4,3 Prozent (Wert vom Jänner 2017), Großbritannien mit 4,6 Prozent (Wert vom Dezember 2016), die Niederlande und Polen (je 5,3 Prozent) sowie Rumänien mit 5,4 Prozent vor Österreich mit 5,7 Prozent. Am höchsten ist die Arbeitslosigkeit innerhalb von EU und Euro-Zone in Griechenland mit 23,1 Prozent (im Dezember), in Spanien liegt sie bei 18,0 Prozent.

Industrie in Euro-Zone boomt

Unterdessen muss die boomende Industrie in der Euro-Zone spürbar höhere Kosten wegstecken. Dank steigender Produktion, mehr Aufträgen und anziehender Beschäftigung gingen die Geschäfte in den Betrieben im März sehr gut, wie aus einer Umfrage des IHS-Markit-Instituts hervorgeht. „Der Euro-Zone-Industriesektor hat in diesem Frühjahr eindeutig eine Glückssträhne, doch er leidet auch unter zunehmenden Lieferschwierigkeiten und steigenden Preisen“, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson.

Die monatliche Umfrage unter 3.000 Firmen zeige, dass es wegen „rasanter Nachfrage“ zu den größten Lieferverzögerungen seit knapp sechs Jahren komme. „Diese Verzögerungen sind ein Warnsignal für steigenden Inflationsdruck, denn gut ausgelastete Lieferanten erhöhen gerne ihre Preise“, sagte Williamson. Als Reaktion darauf hätten die Industrieunternehmen ihrerseits die Verkaufspreise so stark angehoben wie zuletzt Mitte 2011.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Industrie der Euro-Zone kletterte von Februar auf März um 0,8 Punkte auf 56,2 Zähler und erreichte damit den höchsten Stand seit fast sechs Jahren. Bei mehr als 50 Punkten signalisiert das Barometer Wachstum.

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