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Städte in Fernost und Westeuropa

Wer wirklich teuer leben will, muss laut jüngster Städterangliste nach Singapur. Insgesamt 133 Städte nahm die britische Analysefirma Economist Intelligence Unit (EIU) heuer unter die Lupe und verglich die Lebenshaltungskosten. Städte in Fernost und Westeuropa dominieren dabei das Spitzenfeld. Wien rangiert unter den teuersten Metropolen in Europa auf Rang acht.

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Singapur führt bereits das vierte Mal in Folge das Ranking der teuersten Städte der Welt an, gefolgt wie auch im Jahr zuvor von Hongkong. Danach kommen Zürich, Tokio und Osaka. Die Top Ten werden vervollständigt von Seoul (6.), Genf und Paris (ex aequo 7.), sowie New York und Kopenhagen (ex aequo 9.). In Singapur ist das Leben um 20 Prozent teurer als in New York (Platz neun) - der Stadt, die in der Studie als Richtwert gilt. Das Schlussfeld des Rankings führt heuer die kasachische Stadt Almaty an.

Stadtansicht von Almaty (Kasachstan)

Reuters/Shamil Zhumatov

Almaty ist mit rund 1,7 Millionen Einwohnern die größte Stadt Kasachstans. Hier ist das Leben laut Studie am billigsten.

Es folgen die nigerianische Stadt Lagos, letztes Jahr noch die billigste Stadt der Welt, die indische Metropole Bangalore, Karachi in Pakistan und die algerische Hauptstadt Algier. Auch die indischen Städte Chennai, Mumbai und Delhi finden sich im Ranking unter den zehn billigsten Städten, ebenso Bukarest, Kiew und St. Petersburg.

Britische Städte im Sturzflug

Einen starken Ausreißer markiert die britische Hauptstadt London. Sie sackte im Zuge des „Brexit“-Votums und der damit verbundenen Talfahrt des britischen Pfund vom sechsten auf den 24. Platz ab. Ebenfalls nach einem Sturzflug hart gelandet ist heuer Buenos Aires von Platz 62 auf 82, Manchester verlor 25 Ränge und liegt jetzt auf Platz 52. Peking (Platz 47) verlor gegenüber dem Vorjahr 16 Ränge.

Karte zu den teuersten und günstigsten Städten der Welt

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Telegraph

Comeback von Tokio und Osaka

Beachtlich ist hingegen der Wiedereinstieg der japanischen Metropolen Tokio und Osaka in die Top Ten, nachdem sie 2016 wegen des schwachen Yen aus dem Spitzenfeld verdrängt worden waren. Sao Paulo und Rio de Janeiro kletterten im Ranking um 29 beziehungsweise 27 Ränge nach oben und rangieren nun auf den Plätzen 78 und 86.

Ebenso stiegen Wellington und Auckland (beide Neuseeland) um 26 beziehungsweise 17 Plätze auf (jetzt Platz 16 und 17). Gefolgt werden sie von den australischen Aufsteigern Brisbane (plus 18 auf Platz 31), Adelaide (plus 18 auf Platz 35) sowie von der türkischen Metropole Istanbul (plus 16 auf Platz 62).

Starke Verschiebungen in letzten zehn Jahren

„Mit den abrutschenden britischen und den aufstrebenden asiatischen Städten sehen wir nun nur noch vier europäische Städte unter den zehn teuersten“ weltweit, zitierte der britische „Telegraph“ am Dienstag Studienherausgeber Jon Copestake. „Das ist ein signifikanter Unterschied zu noch vor zehn Jahren, als europäische Städte noch acht von zehn Städte in den Top Ten stellten.“ Wien verlor laut der Studie leicht und gilt heuer als achtteuerste Stadt Europas.

Stadtansicht von Zürich (Schweiz)

Getty Images/SilvanBachmann

Zürich verlor einen Platz gegenüber dem Vorjahr, bleibt aber das teuerste Pflaster in Europa

Über 150 Produkte und Dienstleistungen

Das Ranking, das zweimal jährlich von der Tochtergesellschaft des britischen Wirtschaftsmagazins „Economist“ erstellt wird, misst die Lebensqualität anhand der Kategorien Stabilität, Gesundheitsversorgung, Kultur und Umwelt, Ausbildung und Infrastruktur.

Die Analysten vergleichen die Preise von über 150 Produkten und Dienstleistungen, darunter Lebensmittel, Getränke, Bekleidung, Haushaltshilfen, Treibstoff, Mieten, Transport und Privatschulen. Dabei wird vor allem auch berücksichtigt, was Ausländer ausgeben müssen, die neu in diese Städte ziehen. Die verschiedenen Lohn- und Gehaltsniveaus wurden in die Studie nicht einbezogen.

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