Krebs erfunden: Urteil gegen australische Bloggerin
Wegen einer erfundenen Krebserkrankung, mit der sie viel Geld eingenommen hatte, ist eine Gesundheitsbloggerin in Australien schuldig gesprochen worden. Die 25-jährige Belle Gibson wurde heute von einem Gericht in Melbourne der vorsätzlichen Täuschung für schuldig befunden.
Die Australierin hatte behauptet, einen Hirntumor mit ayurvedischer Medizin, einer Sauerstofftherapie sowie dem Verzicht auf Gluten und Zucker überwunden zu haben. In Wahrheit war sie jedoch nie an Krebs erkrankt. Das Strafmaß wird von der Justiz erst später festgelegt.
Einnahmen von rund 420.000 Dollar
Nach Erkenntnissen des Gerichts kam die Bloggerin, die durch die Geschichte über ihre vermeintliche Heilung zu einiger Prominenz kam, über eine eigene App und den Verkauf eines Buches auf Einnahmen von insgesamt 420.000 australischen Dollar (etwa 300.000 Euro). Davon soll sie umgerechnet nur etwa 7.000 Euro gespendet haben. Eigentlich hatte Gibson versprochen, einen „Großteil“ der Einnahmen an wohltätige Organisationen weiterzureichen.
Richterin Debra Mortimer hielt es in ihrem Schuldspruch für möglich, dass Gibson selbst an eine Krebserkrankung geglaubt habe. „Vielleicht hatte sie andere psychische oder psychiatrische Probleme. Nicht alle Menschen sind jederzeit rational und vernünftig.“ Dennoch sei sie nicht davon überzeugt, dass Gibson unwissentlich gehandelt habe. Die Bloggerin selbst war vor Gericht nicht anwesend. Gibson hatte 2015 zugegeben, dass sie gar nicht an Krebs erkrankt war.