Niederlande: Personenschützer von Wilders festgenommen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Ein Polizist aus dem Personenschutzteam des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders ist unter dem Verdacht des Geheimnisverrats festgenommen worden.

Er soll geheime Informationen an eine marokkanisch-niederländische Verbrecherbande durchgeschleust haben, teilte ein Polizeisprecher heute in Den Haag mit. Die Sicherheit des Politikers sei aber dadurch nicht in Gefahr geraten.

„Ernste Angelegenheit“

Wilders reagierte empört: „Wenn ich dem Dienst, der mich schützen muss, nicht mehr blind vertrauen kann, kann ich nicht mehr funktionieren“, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Mark Rutte war er beruhigter und twitterte: „Ist ernste Angelegenheit und wird zum Glück vom Kabinett auch ernst angegangen.“

Der Beamte war den Angaben nach nicht als direkter Bodyguard von Wilders eingesetzt, hatte aber möglicherweise Zugang zu Adressen von dessen Aufenthaltsorten. Der 53-jährige Politiker wird wegen seiner heftigen Islamkritik bedroht und steht seit über zehn Jahren unter strengstem Personenschutz.

Wilders-Partei sinkt in Umfragen

Drei Wochen vor der Parlamentswahl in den Niederlanden büßte Wilders’ Partei ihren deutlichen Vorsprung in Umfragen ein. Wilders’ Partei für die Freiheit (PVV) liegt nun etwa gleichauf mit der rechtsliberalen VVD von Ministerpräsident Mark Rutte, wie aus einer heute veröffentlichten Analyse der sechs wichtigsten Umfragen hervorgeht.

Laut dieser kommen Wilders’ PVV auf etwa 17 Prozent und Ruttes VVD auf 16 Prozent. Noch im Jänner lag die Wilders-Partei mit bis zu 20 Prozent in Führung. Der sozialdemokratischen Koalitionspartei PvdA droht nach den Umfragen mit etwa acht Prozent der völlige Einbruch. 2012 kam die Partei auf etwa 25 Prozent. Laut Umfragen können die christdemokratische CDA, die grüne Partei GroenLinks und die linksliberale D66 mit jeweils elf Prozent rechnen.