Japan: „Extrem bedauerlich“
Der russisch-japanische Territorialstreit um die pazifischen Kurilen-Inseln hat neue Sprengkraft bekommen. Japan habe Protest dagegen eingelegt, dass Russland einige Inseln nach russischen Generälen und Politikern benannt habe, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga zuletzt.
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Die fünf unbewohnten Inseln seien russisches Gebiet, daher habe Russland das souveräne Recht, ihnen Namen zu geben, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow in Moskau. Japan nannte die Entwicklung „extrem bedauerlich“ - die Maßnahme laufe Japans Standpunkt zuwider.
Benennung von fünf Inseln verfügt
Zuletzt hatte der russische Ministerpräsident Dimitri Medwedew laut der Agentur TASS die Benennung von fünf unbewohnten Kurilen-Inseln verfügt. So heiße eine Insel künftig nach dem General Kusma Derewjanko, der 1945 für die Sowjetunion die japanische Kapitulation entgegennahm. Eine andere Insel werde nach dem langjährigen sowjetischen Außenminister Andrej Gromyko benannt.
Die Namensgebung erfolgte wenige Tage, nachdem beide Seiten für März Expertengespräche über eine gemeinsame Bewirtschaftung der Kurilen angekündigt hatten. Russland setze weiter auf eine positive Entwicklung der Beziehungen, sagte Peskow.
Erinnerung an Weltkriegseroberung
Die Kurilen liegen zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der nördlichsten japanischen Hauptinsel Hokkaido. Russland hatte zum Ende des Zweiten Weltkrieges die gesamte Inselkette besetzt. Japan fordert die Rückgabe der südlichen Kurilen.
Wegen des Streits haben beide Länder mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch keinen Friedensvertrag. Für größere Inseln wie Kunaschir und Iturup behielt die Sowjetunion die japanischen Namen bei. Eine kleine Insel wird nun nach General Alexej Gnetschko benannt, einem Eroberer der Kurilen.
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