Engere Kooperation angekündigt
Enger, vielfältiger und profitabler: Die USA und Japan wollen ihre Sicherheits- und Wirtschaftskooperation deutlich ausbauen. US-Präsident Donald Trump und der japanische Premier Shinzo Abe lobten die „tiefe Freundschaft“ beider Länder am Freitag in Washington als Eckpfeiler der Sicherheitsallianz im Pazifik.
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Japans Regierungschef ist ein Ausbau der Beziehungen zu den USA ein Herzensanliegen. Er gehört zu den wenigen Staatsmännern, die Trump nicht kritisieren. Zur Begrüßung in Washington umarmten sich die beiden. Abe sagte, Japan habe bereits viele Milliarden in die USA investiert und viele Arbeitsplätze geschaffen. Er kündigte weitere Investitionen seines Landes an, ging dabei aber nicht ins Detail.
Vor dem Besuch war von einem Investitionspaket japanischer Firmen von 400 Milliarden US-Dollar die Rede gewesen. Es ist aber nicht klar, wie hoch der Anteil frischen Geldes ist oder inwieweit sich die Summe aus längerfristigen Strategien der Unternehmen speist. Trump hatte dem Verbündeten zuletzt Währungsmanipulation und unfaire Bedingungen auf dem Automarkt vorgeworfen. Am Freitag sagte er nun, die Freundschaft beider Länder sei ein wahrer Segen.
Militärische Unterstützung zugesichert
„Wir sind der Sicherheit Japans verpflichtet“, sagte Trump. Gemeinsam stelle man sich einer Bedrohung durch Nordkorea. Mit Blick auf den Konflikt mit China um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer sagten Trump und Abe, sie träten für die Freiheit von Handel und Schifffahrt ein. Trump braucht außenpolitisch starke Partner in der Region Asien-Pazifik, um einen Gegenpol zum wirtschaftlich starken und mit den USA rivalisierenden China aufzubauen.
Ausdrücklich dankte Trump seinem japanischen Gast dafür, dass Japan US-Truppen beherberge. Im Wahlkampf hatte Trump noch gesagt, Japan müsse wie andere Länder auch für den Schutz seitens der USA bezahlen.
Der US-Präsident äußerte sich nochmals sehr lobend über sein Telefongespräch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, ohne auf inhaltliche Details einzugehen. „Wir sind dabei, wirklich hervorragend miteinander klarzukommen“, sagte Trump. Es sei ein langes, ausgezeichnetes Gespräch gewesen. Die beiden hatten am Vorabend des Besuchs von Abe das erste Mal seit November miteinander gesprochen.
Golfspiel ohne Journalisten
Im Anschluss an die Unterredungen in Washington brachen Trump und Abe nach Florida auf. Das Wochenende läuteten die beiden Staatsmänner am Samstag mit einer Runde Golf in der Ferienanlage des US-Präsidenten in Florida ein. Trump verbreitete am Samstag ein Bild in Sozialen Medien, dass beide beim Abklatschen („High Five“) auf dem Rasen zeigt.
Die mitreisenden Journalisten konnten die Partie nicht beobachten. Ein Reporter der „Washington Post“ berichtete, die Medienvertreter seien in einem Raum untergebracht worden, in dem die Fenster und Türen mit schwarzer Plastikfolie abgeklebt waren, sodass sie nicht nach draußen sehen konnten. Die Fotografen seien angewiesen worden, keine Aufnahmen auf dem Gelände des „privaten Clubs“ zu machen.
Schon das vergangene Wochenende hatte Trump in seiner Ferienanlage Mar-a-Lago verbracht. Der Präsident und sein Umfeld haben die Anlage inoffiziell in „Winter White House“ umgetauft. In der Nähe des Clubs protestierten diesmal ein paar Dutzend Demonstranten gegen Trump. Schon am vergangenen Wochenende war es dort zu Protesten gekommen.
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