Volksanwalt fordert Impfpflicht gegen Masern
Volksanwalt Günther Kräuter hat heute in einer Aussendung eine Einführung der Impfpflicht gegen Masern (Masern, Mumps, Röteln; MMR-Impfung) in Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen gefordert. Das sei angesichts der seit Jahresbeginn bereits aufgetretenen Erkrankungsfälle in Österreich gerechtfertigt.
Kräuter wurde so zitiert: „Die Aufrufe, Werbe- und Aufklärungskampagnen der Gesundheitspolitik führen nicht zum Ziel. Die Durchimpfungsrate sinkt, praktisch im gesamten Bundesgebiet sind in den letzten Tagen Masernfälle gemeldet worden. Zwar warnen die Behörden vor einer hochansteckenden Krankheit, die für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene schwerwiegende Folgen haben kann, wirkungsvollen Maßnahmen werden aber nicht getroffen.“
Heuer schon mehr Meldungen als im gesamten Vorjahr
Laut dem nationalen Meldesystem wurden seit Jahresbeginn in sieben Bundesländern insgesamt 32 Erkrankungen gezählt. 2016 waren es etwas mehr als zwei Dutzend laut vorläufigen Zahlen.
Mit dieser "... und täglich grüßt das Murmeltier"-Strategie rücke das ohnehin längst verfehlte Ziel der Ausrottung der Masernkrankeit im Jahr 2015 durch eine 95 prozentige Durchimpfungsrate in immer weitere Ferne, stellte der Volksanwalt fest. Sechs Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen, das sind etwas mehr als 20.000 Kinder, sind derzeit in Österreich gar nicht gegen Masern geimpft. Etwa zehn Prozent aller geimpften Kinder sind kein zweites Mal geimpft. Das sind fast 39.000 Kleinkinder und mehr als 37.000 Schulkinder.