Deutlicher Anstieg bei Cyber- und Gewaltdelikten
Die Zahl der Anzeigen im Bereich Internetkriminalität hat heuer im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent zugenommen. „Im Cyberbereich haben wir einen massiven Anstieg“, sagte Konrad Kogler, Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, im Ö1-Morgenjournal.
Bei der Internetkriminalität gibt es sowohl ein Plus bei den Angriffen auf Computersysteme als auch „dort, wo das Internet als Mittel eingesetzt wird, zum Beispiel im Bereich des Bestellbetruges“, betonte Kogler.
Bei den Gewaltdelikten gibt es über zehn Prozent plus. In Sachen Gewalt sei zu beobachten, „dass derartige Delikte auch unter Gruppen gesetzt werden. Also speziell jüngere Männer, die aus Regionen kommen, wo sie eine Gewaltvergangenheit hatten und wo Gewalt als Mittel der Konfliktlösung durchaus ein eingeübtes Prozedere ist“.
Plus auch bei Schlepperkriminalität
Im Bereich der Schlepperei wurden heuer ebenfalls mehr Delikte verzeichnet. Schleppung funktioniere jedoch „heute durchaus anders als in der Vergangenheit“, erläuterte Kogler. Die Personen würden auf der Flucht „begleitet“ und über Mobiltelefone immer wieder angewiesen, wo der nächste Punkt ist, wo sie sich hinbewegen sollen.
Knapp 50.000 Personen seien heuer aufgegriffen worden, wurde Kogler zitiert. Die Prognose für 2017 hänge von einigen unsicheren Faktoren ab. Aber jeder kenne die Bilder aus Syrien, sagte Kogler, „diese Instabilität in diesen Ländern wird uns natürlich auch in den kommenden Jahren fordern“.
Rückgänge bei Einbrüchen und Überfällen
Rückgänge werden bei Wohnungseinbrüchen und bei Überfällen erwartet. Kogler ortet aber auch in diesem Bereich Problemfelder. Bei Einbruchsdelikten in Keller gehe es auch um die Beschaffung von täglichem Gut. Hier werde momentan der Schwerpunkt in der Kriminalitätsbekämpfung angesetzt. Die offizielle Kriminalstatistik für das abgelaufene Kalenderjahr wird regelmäßig im Frühjahr veröffentlicht.