Expansion angepeilt
Der Traditionswäschekonzern Palmers ist seit knapp einem Jahr wieder in österreichischer Hand. Der neue Vorstand, das Brüdertrio Marc, Tino und Luca Wieser, will Palmers moderner und zu einem „lebendigen österreichischen Unternehmen mit einer starken Unternehmenskultur“ machen. Dafür setzt man auf die Stärkung der Marke, einen besseren Onlineauftritt, mehr Design und 50 neue Standorte.
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Zum Bilanzstichtag am 31. Jänner 2017 wird ein stabiler Umsatz von 70 Mio. Euro angepeilt. „Im Kernmarkt Österreich rechnen wir 2017 mit einem einstelligen Plus“, so CFO Marc Wieser am Donnerstag zur APA. Im benachbarten Ausland erwarte man ein zweistelliges Plus. Mit dem Onlinehandel nehme man momentan erst fünf Prozent des Gesamtumsatzes ein, es gebe aber zweistellige Wachstumsraten. Im Ausland laufe das Geschäft in Kroatien besonders gut. „In unseren Expansionsplänen haben wir daher auch die an Österreich angrenzenden Länder im Fokus“, so Wieser.
Rückkehr zu Originaldesign angepeilt
Der Ausbau des Geschäfts ist bereits voll im Gange: 2017 werden rund 50 neue Standorte in Österreich und den Nachbarländern eröffnet. Pro Standort und Verkaufsfläche beschäftige Palmers vier bis 14 Mitarbeiter. Insgesamt hat Palmers 730 Mitarbeiter, davon 550 in Österreich.
Im kommenden Jahr soll kräftig an der Marketingschraube gedreht werden, der Fokus liege „auf der Revitalisierung der Kultmarke Palmers“. Bei Branding und Logo soll es eine Rückkehr zum originalen Markendesign geben, auch die Palmers-Münze kommt hochwertiger und digital auslesbar wieder. Ab 2017 soll auch ein maßgeblicher Teil in Soziale Netzwerke und digitale Kommunikation fließen, Blogger sollen auch Jüngere zu Palmers locken.
„Emotionale Spontankäuferin“ als Zielgruppe
Mit „sehr modischen Kollektionen und Design-Highlights - die in der Vergangenheit seitens Palmers leider vernachlässigt wurden -“ wolle man die „emotionale Spontankäuferin“ gewinnen. Die hauseigenen Designer hätten „große Lust am Dessous-inside-out-Trend“, also Wäsche und Dessous als oder sogar über der Oberbekleidung. Kooperationen mit anderen Designern wie im Vorjahr mit Lena Hoschek seien aktuell nicht geplant. Man wolle bei Kooperationen eher in Richtung Kunst und Kultur gehen.
Jüngere Kunden möchte man auch mit der Marke p2 verstärkt ansprechen, die künftig deutlich profilierter auftreten soll. „Neben Accessoires und Kosmetik sind vor allem Trendprodukte im Sinne ‚must-haves‘ der Saison in Planung“, führte Wieser aus. Beim Vertrieb seien mehrere Optionen im Laufen, „die 2017 sichtbar werden“. Bei Bipa, wo p2 aktuell zu haben ist, wird das Sortiment gerade mit minus 25 Prozent abverkauft.
Fast die Hälfte der Dessous und Co. stamme aus Europa, davon ein maßgeblicher Teil aus Österreich. „Das werden wir erweitern und sind unter anderem im Ausbau einer hauseigenen Schnitt- und Musterwerkstätte, die auch einzelne Serien der Kollektion nähen wird“, so Wieser. „Dass alles aus Asien kommen muss, ist längst nicht mehr der Fall“, so Wieser. Zwar werde auch in Fernost produziert, jedoch achte man sehr darauf, dass alles in Ordnung sei, und betreibe seit vielen Jahren ein eigenes Büro mit acht Fachleuten an Ort und Stelle.
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