Griechenland: Brandsätze auf Flüchtlingszelte geworfen

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Angreifer haben laut griechischen Medienberichten Brandsätze auf ein Flüchtlingslager auf der Ägäis-Insel Chios geworfen. Laut der Nachrichtenagentur ANA gingen bei dem Angriff in der Nacht auf heute zwei Zelte in Flammen auf. Rund 150 Bewohner seien aus dem Lager geflohen.

Auch zwei Unterstützer der Flüchtlinge seien nahe dem Lager Souda angegriffen worden, berichtete ANA. Die Polizei bestätigte die Berichte zunächst nicht. Ein Behördenvertreter sprach jedoch von „hochkochenden Spannungen“ zwischen der Bevölkerung von Chios und den rund 4.000 Flüchtlingen in dem Lager. Es sei nicht auszuschließen, dass rechtsextreme Gruppen den Unmut der Einwohner über die Lage anheizten.

Bereits in der Nacht auf gestern war es zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen, nachdem zwei kleine Gruppen von Flüchtlingen einen Schnapsladen auf der Insel ausgeräumt und Feuerwerkskörper aus einem weiteren Laden gestohlen und Häuser sowie Autos damit beworfen hatten.

Laut griechischen Medienberichten warfen Rechtsextreme daraufhin in einer Racheaktion von einer Anhöhe aus große Steine auf mehrere Zelte in dem Lager. Die Polizei wollte die Berichte nicht bestätigen, im Internet kursierten jedoch entsprechende Fotos.