NGO: Hunger tötet in Nigeria pro Tag bis zu 200 Kinder

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Im Nordosten Nigerias verhungern laut einer Hilfsorganisation jeden Tag bis zu 200 Kinder. Diese Schätzung basiere auf einer Bestandsaufnahme rund um die Stadt Maiduguri seit Juni, erklärte Save the Children heute. Fast die Hälfte der bis zu fünf Jahre alten Kinder in der Region ist demnach akut mangelernährt, ein lebensbedrohlicher Zustand.

Gebiete erst seit Kurzem zugänglich

Die betroffenen Gebiete sind erst seit Kurzem für Helfer zugänglich; zuvor standen sie unter der Kontrolle der islamistischen Terrormiliz Boko Haram.

Eine bei Maiduguri eingerichtete Klinik zur Intensivpflege der hungernden Kinder sei bereits überbelegt, erklärte der Nigeria-Direktor der Organisation, Ben Foot. „Die Kinder kämpfen hier um ihr Leben“, sagte er. Die Belegschaft arbeite bereits rund um die Uhr. Ohne zusätzliche Hilfsgelder müsse die Organisation notfalls bald kranke und hungernde Kinder abweisen, erklärte Foot. Bislang seien dort 12.000 akut mangelernährte Kinder behandelt worden.

Hunger schwächt das Immunsystem der Mädchen und Buben. Akut mangelernährte Kinder sterben daher deutlich leichter an Krankheiten wie Durchfall, Malaria oder einer Lungenentzündung. Viele Gebiete in der Region sind für Helfer trotz einer militärischen Schwächung von Boko Haram immer noch nicht zugänglich.