Angriff „aus persönlichem Groll“
Hinter der folgenreichen Hackerattacke in den USA im Oktober steckt offenbar ein frustrierter Computerspieler. Der „vergleichsweise simpel vorgehende Angreifer“ habe wohl eine Spieleseite im Internet lahmlegen wollen, „gegen die er persönlichen Groll hegte“, sagte der IT-Sicherheitsspezialist Dale Drew Mitte November vor einem Ausschuss des US-Kongresses.
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Seine Firma Level 3 Communications hatte den Angriff genau nachvollzogen. Welche Spieleseite der wütende Hacker angreifen wollte, sagte Drew nicht. Das „Wall Street Journal“ berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, es handle sich um das PlayStation Network für die gleichnamigen Spielekonsolen von Sony.
Stundenlage Ausfälle auf großen Seiten
Die Attacke am 21. Oktober hatte sich gegen den Internetdienstleister Dyn gerichtet. In der Folge gab es insbesondere an der US-Ostküste über Stunden Störungen bei zahlreichen Dyn-Kunden wie dem Kurzbotschaftendienst Twitter, dem Musikstreamingdienst Spotify, dem Videostreamingdienst Netflix und dem Auktionshaus eBay. Auch die Website der „New York Times“ war vorübergehend offline.
150.000 Haushaltsgeräte
Drew bestätigte, dass es sich um eine Denial-of-Service-Attacke handelte, bei der ein Internetdienst durch massenhafte Anfragen zum Zusammenbruch gebracht wird. Der Angreifer habe dafür ein Netz von rund 150.000 internetfähigen Geräten missbraucht, etwa Kameras, Leuchtmittel und Haushaltsgeräte. Dieses von anderen Cyberkriminellen zusammengeschaltete Netzwerk habe er für einen gewissen Zeitraum gemietet.
Der Chefkoordinator der US-Geheimdienste, James Clapper, hatte bereits wenige Tage nach der Attacke die Vermutung geäußert, dass nicht staatliche Angreifer hinter dem Vorfall stecken. Zuvor hatte in den USA eine Serie mutmaßlich russischer Cyberangriffe für Aufsehen gesorgt.
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