„Cybathlon“: Zweiter Platz für Armprothesenpiloten aus OÖ
Der 28-jährige Oberösterreicher Patrick Mayrhofer hat gestern beim „Cybathlon“ in Zürich in der Disziplin „Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen“ den zweiten Platz erreicht. Bei dem erstmalig ausgetragenen Menschmaschine-Wettbewerb bewältigten Menschen mit Behinderungen Alltagsaufgaben mit der Hilfe moderner Technologie. Insgesamt waren vier Starter mit Österreich-Bezug am Start.
In der mit Tausenden Zuschauern besetzten ausverkauften Eishalle in Kloten bei Zürich musste sich Mayrhofer im Finale lediglich dem für ein niederländisches Team startenden US-Amerikaner Bob Radocy geschlagen geben. „Gegen ihn zu verlieren, ist keine Schande. Bob ist eine Legende auf dem Gebiet“, so Mayrhofer. Radocy, der eine Hand bei einem Autounfall verlor, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Entwicklung von Prothesen.
Parcours wird bewältigt
In der Swiss Arena hatten die in der „Cybathlon“-Diktion „Piloten“ genannten Teilnehmer mit Hilfe ihrer Armprothesen einen Parcours zu bewältigen, bei dem sie unter anderem Glühbirnen in eine Lampenfassung einschrauben und beladene Tabletts tragen mussten. Auch Mayrhofer, der bei einem Arbeitsunfall 2008 seine linke Hand verlor, ist seit einiger Zeit an der Entwicklung der von ihm seit fünf Jahren getragenen „Michelangelo Hand“ des deutsch-österreichischen Medizintechnikkonzerns Otto Bock Healthcare beteiligt.
Neben Mayrhofer trat mit Gerhard Kleinhofer aus Gußwerk nahe Mariazell (Steiermark) auch ein weiterer Österreicher beim „Cybathlon“ an. Der nach einem Schlaganfall motorisch schwer eingeschränkte „Pilot“ der Studentengruppe „Mirage 91“ der Technischen Universität (TU) Graz erreichte in der Disziplin „Virtuelles Rennen mit Gedankensteuerung“ den elften Platz. Beim „Cybathlon“ steuerte Kleinhofer seine Figur (Avatar) in dem Rennen am PC per Gedankenkraft.