Hurrikan „Matthew“: Über 100 Tote allein in Haiti
Auf der Karibik-Insel Haiti sind durch den Hurrikan „Matthew“ laut Regierungsangaben über hundert Menschen ums Leben gekommen. Es habe mindestens 108 Tote gegeben, sagte Innenminister Francois Anick Joseph heute. Kurz zuvor hatte ein Abgeordneter gesagt, allein in der Gemeinde Roche-a-Bateau im Süden Haitis habe es mindestens 50 Tote infolge des Wirbelsturms gegeben.
Insgesamt hat der Hurrikan in Haiti, in der Dominikanischen Republik und auf den Bahamas bisher mehr als 140 Menschenleben gefordert.
Zwangsevakuierungen entlang US-Küste
Nach seinem tödlichen Zug durch die Karibik hat der Hurrikan „Matthew“ Kurs auf die Ostküste Floridas genommen. Dort könnte er in der Nacht auf morgen (Ortszeit) als Hurrikan der zweitstärksten Kategorie 4 auf Land treffen und danach in unmittelbarer Küstennähe nordwärts ziehen.
Von Miami im Süden Floridas bis hinauf nach South Carolina waren mehr als zwei Millionen Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen - die umfassendste Zwangsevakuierung seit dem schweren Sturm „Sandy“ im Osten der USA im Jahr 2012.
Insgesamt wurde für ein Gebiet mit elf Millionen Menschen eine Hurrikanwarnung ausgegeben. Experten nannten „Matthew“ den möglicherweise gefährlichsten Sturm, seit „Andrew“ vor 24 Jahren Florida traf.
„Der Sturm wird euch töten“
Floridas Gouverneur Rick Scott warnte, dass der Sturm Menschenleben kosten könne. „Bringt euch in Sicherheit, dies ist eure letzte Chance. Bleibt weg von den Stränden. Der Sturm wird euch töten“, beschwor er die Küstenbewohner.
Erwartet würden schwerste Sturmfluten, Überschwemmungen, Zerstörungen, heftiger Regen und Stromausfälle für Hunderttausende Haushalte.