Einsatz gegen Drogenkartell
Im Westen Mexikos haben mutmaßliche Kartellmitglieder einen Polizeihubschrauber abgeschossen. Der Pilot und drei Beamte starben, wie die Regierung des Bundesstaates Michoacan am Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte. Ein weiterer Polizist wurde bei dem Angriff verletzt.
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Die Sicherheitskräfte hatten versucht, nahe der Stadt Apatzingan Anführer eines Verbrechersyndikats festzunehmen, als die Täter das Feuer auf den Helikopter eröffneten. Laut der Zeitung „Milenio“ schossen die mutmaßlichen Bandenmitglieder den Helikopter mit einem schweren Scharfschützengewehr ab. Der Hubschrauber sei in Flammen aufgegangen und abgestürzt. Gouverneur Silvano Aureoles sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.
Hochburg der organisierten Kriminalität
Die Ortschaft in der Region Tierra Caliente ist eine Hochburg der organisierten Kriminalität. Einst war er das Zentrum der Einflusssphäre des Drogenkartells „Los Caballeros Templarios“ (Tempelritter). Heute ringen dort mehrere Verbrecherbanden und Bürgerwehren um die Vorherrschaft.
Vor dem Angriff auf den Helikopter hätten Verbrecher versucht, einen Landwirt zu entführen, sagte Gouverneur Aureoles. Sicherheitskräfte hätten daraufhin in der Region nach den Tätern gesucht. Der Hubschrauber flog Patrouille in einem schwer zugänglichen Gebiet.
„Es wird Gerechtigkeit geben“
Bei Schießereien zwischen Bandenmitgliedern, Dorfbewohnern und Sicherheitskräften sei „El Papas“, der Bruder des mutmaßlichen Chefs der „Tempelritter“, Ignacio Renteria alias „El Cenizo“ ums Leben gekommen, berichtete „Milenio“. Offenbar hat „El Cenizo“ nach der Offensive gegen die „Tempelritter“ die Überlebenden des Kartells um sich geschart und kämpft nun mit der Bande „Los Viagras“ um die Kontrolle der Tierra Caliente.
„Wir machen im Kampf gegen das Verbrechen keinen Schritt zurück“, sagte Gouverneur Aureoles. „Die Bevölkerung sollte nicht daran zweifeln: Es wird Gerechtigkeit geben, es wird keine Straflosigkeit geben.“ Die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und bundesstaatlichen Sicherheitskräften in der Region werde verstärkt.
Nicht erster Helikopterabschuss
Die mexikanischen Drogenkartelle sind schwer bewaffnet und liefern sich immer wieder Gefechte mit Polizei und Streitkräften. Im vergangenen Jahr hatte das Kartell „Jalisco Nueva Generacion“ in einer Offensive im Westen des Landes ebenfalls einen Helikopter abgeschossen und Dutzende Polizisten und Soldaten getötet.
Nachdem die Gewalt in Mexiko zu Beginn der Amtszeit von Präsident Enrique Pena Nieto etwas nachgelassen hatte, wird der Drogenkrieg nun wieder brutaler geführt. Im laufenden Jahr legte die Zahl der Morde gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent zu. Der Juli war der blutigste Monat seit Pena Nietos Amtsantritt Ende 2012.
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