Lohfink wegen Vergewaltigungslüge verurteilt
Das Model Gina-Lisa Lohfink ist wegen falscher Verdächtigung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Lohfink hatte zwei Männer beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben.
Für diesen Vorwurf sah das Amtsgericht Berlin-Tiergarten heute keine Anhaltspunkte. Die im Lauf des Prozesstags präsentierten Indizien der Staatsanwaltschaft hatten Lohfink stark belastet.

APA/dpa/Jörg Carstensen
Ein Gutachter hatte etwa den Einsatz von K.-o.-Tropfen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen. Der Medikamenten- und Drogenexperte Torsten Binschek-Domaß sagte, Lohfink sei in der umstrittenen Nacht wach, ansprechbar und orientiert gewesen. Das ergebe sich aus den Videofilmen, die in der Sexnacht gemacht wurden.
Fall sorgte deutschlandweit für Diskussionen
Die Männer im Alter von 28 und 33 Jahren hatten als Zeugen von einvernehmlichem Sex mit Lohfink gesprochen. Der 28-Jährige hatte einen Strafbefehl wegen Verbreitung der Sexvideos akzeptiert, der andere will noch dagegen vorgehen. Der Fall hatte in Deutschland auch die „Nein heißt nein“-Debatte über ein strengeres Sexualstrafrecht befeuert, das der Bundestag im Juli beschlossen hat.
Lohfinks Verteidigung forderte den Freispruch ihrer Mandantin. Lohfink selbst sagte in ihrer letzten Stellungnahme unter Tränen, was die beiden Männer ihr angetan hätten, sei pervers und gemein gewesen. Sie habe den Sex nicht gewollt und auch nicht gefilmt werden wollen.
Staatsanwältin Corinna Gögge sagte hingegen: „Frau Lohfink ist nicht Opfer einer Sexualstraftat geworden. Sie hat gelogen und Ermittler bewusst in die Irre geführt.“