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Kleiner Bub nach Luftangriff

Nach neuen Luftangriffen in der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo sorgt ein Video für Entsetzen, das einen überlebenden kleinen Buben zeigt. Die Aufnahme des Kindes drückt den täglichen Schrecken des Bürgerkriegs in wenigen Sekunden herzzerreißend aus.

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Sie wurde am Donnerstag tausendfach rund um den Globus über Soziale Medien verbreitet. Das YouTube-Video zeigt, wie Helfer den Kleinen aus Trümmern bergen und in einen Rettungswagen bringen. Dort sitzt der völlig in Staub eingehüllte Bub mit nackten Füßen auf einem Stuhl. Er schreit und weint nicht - aber der Schrecken ist an seinem stummen Gesicht und seinem leeren Blick abzulesen.

Er fasst sich an den blutenden Kopf, bemerkt das Blut an den Händen und versucht dann, es an dem Stuhl abzuwischen. Nach knapp 40 Sekunden ist die Szene vorbei.

Familie entkam knapp dem Tod

Das oppositionelle Aleppo Media Center (AMC) hatte das Video am Mittwochabend nach einem Luftangriff auf den von Rebellen kontrollierten Stadtteil Katardschi aufgenommen. Dabei war auch der Fotograf Mahmud Raslan, der selbst Aufnahmen machte. Ihm zufolge ist der Bub vier Jahre alt. Andere Aktivisten beziffern das Alter des Kindes auf fünf.

Mittlerweile sei der nur leicht verletzte Bub zurück bei seinen Eltern, berichtete Razlan am Donnerstag nach einem Besuch bei der Familie. Die Eltern und alle vier Kinder seien bei dem Angriff unter Trümmern begraben, aber gerettet worden. Eine Stunde nach dem Angriff sei das gesamte Gebäude eingestürzt.

Angst vor Repressionen des Regimes

Mit Journalisten wollen die Eltern ihm zufolge nicht sprechen. Und auch ihren Familiennamen nicht veröffentlicht sehen. Sie hätten Angst vor Racheakten des syrischen Regimes, erklärte Raslan.

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