Gewitter wütete rund fünf Stunden
Nach einem heftigen Gewitter mit Starkregen und heftigen Sturmböen ist um die mazedonische Hauptstadt Skopje und die Stadt Tetovo der Ausnahmezustand verhängt worden. Die Zahl der Todesopfer ist am Sonntag auf 21 und die Zahl der Verletzten auf 56 gestiegen. Hunderte Menschen mussten bei dem Unwetter in der Nacht auf Sonntag evakuiert werden.
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Das Unwetter wütete rund fünf Stunden. In dieser Zeit seien 93 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, bilanzierten die Meteorologen. Es handelt sich um die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge für den gesamten Monat August.

APA/ORF.at
Neben Skopje entstand auch in Tetovo hoher Sachschaden. Opfer seien dort aber keine zu beklagen. Vom Unwetter betroffen ist Medienberichten zufolge auch das bei Touristen beliebte Gebiet rund um den See und die gleichnamige Stadt Ohrid.
Weitere Regenfälle prognostiziert
Nach wie vor nicht gebannt ist die Hochwassergefahr: Die Pegel der Flüsse sind am Sonntag weiter gestiegen. Auch die Wetterprognosen verheißen mit neuerlich prognostizierten starken Regenfällen wenig Gutes.

APA/AP/Dragan Perkovski
Etliche Autos wurden von den Wassermassen von den Straßen gespült
Autos von Ringautobahn gespült
Die Bewohner der vom Unwetter betroffenen Region wurden von den Behörden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Umfangreiche Behinderungen gibt es zudem im Straßenverkehr. Etliche Straßen wurden von Schlammmassen verschüttet. Auch der Verkehr um die Ringautobahn um Skopje wurde vorsorglich unterbrochen.

Reuters
Die von Schlamm verschüttete Autobahn bei Cento nahe Skopje
„Es waren apokalyptische Szenen“, beschrieben Reporter der örtlichen Zeitung „Telegraf“ die Lage in und um Skopje: Autos wurden von der Ringautobahn weggespült. Schlamm, umgeknickte Bäume, herausgebrochene Steine überall. Im besonders schwer getroffenen Dorf Stajkovci am Stadtrand von Skopje wurden landwirtschaftliche Maschinen durchs Dorf gespült.

APA/AFP/Robert Atanasovski
Bewohner von Stajkovci verlassen ihre Häuser
Anhaltende Suche nach Überlebenden
Auch am Sonntag wurde von den Einsatzkräften mit Unterstützung von Hubschraubern weiter nach Überlebenden gesucht. Zu den Bergungs- und Aufräumarbeiten wurden auch Soldaten eingesetzt. Regierungschef Nikola Gruevski brach seinen Urlaub ab und kehrte nach Skopje zurück.
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