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„Verheerende Zustände“ in Lagern

Der österreichische Botschafter in Australien, Helmut Böck, hat laut „Standard“ Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) in der Flüchtlingsfrage und konkret wegen dessen Vorschlags zum Festhalten von Migranten auf Inseln wie in Australien gewarnt.

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Der Diplomat verwies auf verheerende Zustände in den Internierungslagern Nauru und Manus Island mit Selbstverletzungen und Suizidversuchen von Flüchtlingen.

„Gefühl, vergessen worden zu sein“

Die Flüchtlinge in diesen australischen Lagern hätten das „Gefühl, vergessen worden zu sein“. Die durchschnittliche Verweildauer auf den Inseln liege bei drei Jahren, obwohl die Asylanerkennungsquote der Betroffenen in Australien bei weit über 80 Prozent liege.

In dem Schreiben von Böck wird auf einen Regionalvertreter des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) verwiesen, der sagte, die einzige Lösung, um für die Insassen der Lager eine Verbesserung zu schaffen, sei, diese Menschen aus dieser Umgebung herauszuholen. Alles andere sei „höchstens kosmetischer Natur“.

Kurz setzt auf Abschreckung

Kurz hatte vor knapp zwei Monaten Anfang Juni in der Flüchtlingskrise der EU auf Abschreckung gesetzt. Er meinte, es sollten Bootsflüchtlinge nach dem Vorbild Australiens rigoros im Mittelmeer abgefangen, dann sofort zurückgeschickt oder auf Inseln wie Lesbos festgehalten werden. Rettung aus Seenot dürfe kein Ticket nach Europa sein. Er wolle die illegalen Migrationsroute nach Europa blockieren, hatte Kurz betont.

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