Kein Ende der Bombardements
Bei einem Luftangriff auf ein Krankenhaus in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens sind Teile des Gebäudes zerstört worden. Wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien am Freitag berichtete, habe der Angriff den Betrieb komplett lahmgelegt. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Unklar blieb auch, wer für den Angriff verantwortlich ist.
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Die Hilfsorganisation Save the Children sprach von einer Attacke auf eine Geburtsklinik, in der rund 1.000 Menschen behandelt worden seien. Amnesty International (AI) machte die syrische Führung und ihren Verbündeten Russland verantwortlich.
Der Luftschlag passe in das Muster, das die Menschenrechtsorganisation seit einiger Zeit beobachte, teilte AI mit. Immer wieder gerieten Krankenhäuser mutmaßlich vorsätzlich ins Visier. Solche Angriffe seien eine gravierende Rechtsverletzung und durch nichts zu entschuldigen, sagte der Amnesty-Regionaldirektor für den Nahen Osten, Philip Luther. Die Vereinten Nationen (UNO) hatten in der vergangenen Woche bereits über Angriffe auf vier Krankenhäuser in der umkämpften Stadt Aleppo berichtet.
Offenbar Tote bei Angriffen von Anti-IS-Koalition
Am Freitag gab die Beobachtungsstelle zudem bekannt, dass bei Luftangriffen der Anti-IS-Koalition in Syrien nach jüngsten Angaben von Aktivisten mindestens 41 Menschen getötet wurden, darunter mindestens 28 Zivilisten. Unter den Opfern der Luftangriffe der US-geführten Militärkoalition auf die von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierte Stadt al-Ghandura nördlich von Aleppo seien auch sieben Kinder. Am Donnerstag hatte sie noch von 15 getöteten Zivilisten gesprochen.
Al-Ghandura liegt rund 20 Kilometer nordwestlich der ebenfalls vom IS kontrollierten Stadt Manbidsch, die für die Dschihadisten ein wichtiger Stopp auf ihrer Nachschubroute von der Türkei zur IS-Hochburg al-Rakka ist. Seit Wochen versucht eine arabisch-kurdische Koalition, die von den USA unterstützt wird, Manbidsch zurückzuerobern. Mehrere zehntausend Zivilisten flohen bereits vor den Kämpfen.
Luftangriffe in Aleppo fortgesetzt
Die Luftangriffe des syrischen Regimes und seiner Verbündeten wurden nach Angaben von Beobachtern in der Nähe von Aleppo auch am Samstag fortgesetzt. Bei mehreren Luftschlägen auf Dörfer im Umland der nordsyrischen Metropole seien dabei mindestens 30 Menschen verletzt oder getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Genaue Angaben zu Opfern und Schäden wurden zunächst nicht gemacht. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
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