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Permanente Drohungen aus Pjöngjang

Politisch weitestgehend isoliert ist Nordkorea auch nach der Machtübernahme Kim Jong Uns 2011 das Enfant terrible der internationalen Diplomatie. Immer wieder droht das Regime in Pjöngjang mit Gewalt gegen den verfeindeten Süden und seine Verbündeten, die USA. In jüngster Vergangenheit baute das Land auch sein Atomwaffenarsenal aus.

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Das abgeschottete Nordkorea ist nach Jahrzehnten kommunistischer Diktatur ein verarmter Staat. Daran änderte bisher auch Machthaber Kim nichts. Ein großer Teil der Ressourcen fließt in Rüstung und Armee, seine militärische Stärke demonstriert Pjöngjang immer wieder durch Raketentests.

Erst neulich simulierte Nordkorea nach eigener offizieller Darstellung mit seinen jüngsten Raketentests Präventivschläge gegen südkoreanische Häfen und vom US-Militär benutzte Fluglandeplätze. Drei ballistische Raketen sollen trotz eines Verbots durch die UNO abgefeuert worden sein. Sie seien 500 bis 600 Kilometer weit geflogen, teilte der Generalstab in Seoul mit. Damit könnten sie „ganz Südkorea“ erreichen. Staatsoberhaupt Kim soll die Militärübung persönlich beaufsichtigt haben.

Nordkoreas Unberechenbarkeit

Die Übung stand am Ende einer ganzen Reihe von Tests und provozierte einmal mehr den verfeindeten Süden und die USA. Die beiden Verbündeten hatten zuvor gemeinsame Pläne für die Stationierung eines Raketenabwehrsystems in Südkorea verkündet. Der Raketenschild THAAD richtet sich einzig gegen Nordkorea.

Gerade Südkorea zittert angesichts der Unberechenbarkeit des kommunistischen Nordens. Jenseits der Grenze lebt man in der permanenten Angst vor einem möglichen Angriff. Und der Norden tut alles dazu, um diese Furcht aufrechtzuerhalten. Pjöngjang zündete im Jänner sogar eine Atombombe zu Testzwecken, es war der vierte Atomwaffentest. Der UNO-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bisher schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land.

Anstieg bei Atomwaffen

Doch Kim bleibt auf Kurs: Einer Studie des Institute for Science and International Security (ISIS) in Washington zufolge baute Nordkorea sein Atomwaffenarsenal offenbar deutlich aus. In den vergangenen 18 Monaten soll die Zahl der Atomwaffen möglicherweise um vier bis sechs erhöht worden sein. Eventuell verfüge das Land damit über bis zu 21 Atomwaffen, es könnten aber auch mehr sein, so das Institut.

Der Anstieg sei vor allem auf die Produktion atomwaffentauglichen Urans zurückzuführen. Nach Informationen der US-Regierung gibt es auch Hinweise auf ein Wiederanfahren der Plutoniumproduktion in Nordkorea.

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